Sterbende Dörfer, Verödung und Niedergang: In Wissenschaft und Medien stehen ländliche Räume häufig für Orte des Mangels und der Benachteiligung. Zugleich bringen utopisch anmutende Vorstellungen und Bilder des Lebens auf dem Land so viel Glanz mit sich, dass sie in Werbung und Kultur sowie in den Wünschen und Orientierungen vieler Menschen Anklang finden. Die Beiträger*innen gehen aus unterschiedlichen Perspektiven diesem utopischen Glanz nach. Sie fragen, inwiefern »Utopien des Ländlichen« ein Zugang sein können, um Vorstellungen eines gelingenden gesellschaftlichen Zusammenlebens zu entwickeln und zu erproben – und welche konkreten Forderungen für die Regionalentwicklung und -politik damit verbunden sind.
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Michael Mießner ist Juniorprofessor für Wirtschaftsgeographie an der Universität Trier. Er forscht zu ländlicher und regionaler Entwicklung, Gentrifizierung sowie den Geographien von Freizeit und Tourismus.
Matthias Naumann arbeitet am Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung und unterrichtet an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Seine Forschungsschwerpunkte sind Stadtgeographie und die Geographie ländlicher Räume, der Wandel von Infrastruktur sowie politische Geographie.
Ulrike Grabski-Kieron ist Professorin a.D. für Orts-, Regional- und Landesentwicklung/Raumplanung der Universität Münster. Ihre Forschungs- und Lehrgebiete lagen in der räumlichen Planung und in der anwendungsorientierten Raumforschung über ländliche Räume. Seit 2018 engagiert sie sich in entsprechenden wissenschaftsnahen Tätigkeitsfeldern.
Annett Steinführer arbeitet als Sozialwissenschaftlerin am Johann Heinrich von Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen in Braunschweig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Folgen der Alterung für Kleinstädte und Dörfer, Wohnstandortentscheidungen für und gegen ländliche Räume sowie Daseinsvorsorge.
Werner Nell, Literatur- und Sozialwissenschaftler, ist seit 2008 Adjunct Associate Professor an der Queen’s University in Kingston, Ontario (Kanada) und war bis 2019 Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Komparatistik) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Literatur und Gesellschaft, vergleichende Regionalforschung, Cultural Memory und Migration.
Marc Weiland ist Literatur- und Medienwissenschaftler und als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Soziologie Ländlicher Räume der Georg-August-Universität Göttingen tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen der philosophischen und literarischen Anthropologie, der medialen Ländlichkeiten und kulturellen Raumdiskurse sowie der Literaturen des 20. Jahrhunderts und der Gegenwart.