Angesichts der sozial-ökologischen Krisendynamik stehen kapitalistische Gesellschaften vor dem Scheideweg. Gelingt es in den nächsten Jahren nicht, die ökologischen Wachstumskosten dauerhaft zu minimieren und die subjektiven Ressourcen der privaten Lebensführung vor ihrer Vernutzung zu bewahren, droht der Verlust einer offenen Zukunft für die kommenden Generationen. Weltweit richten sich Gruppen, Bewegungen und Institutionen gegen die Auswüchse des modernen Kapitalismus, der mittlerweile zu einer eigenen Lebensform avanciert ist. Nachhaltigkeit bedeutet aus dieser Perspektive eine Transformation der kapitalistischen Verhältnisse, die sich auf unterschiedlichen Ebenen vollziehen muss. Die praktische Dimension dieser Dissidenz ist jedoch bisher kaum zum Gegenstand soziologischer Untersuchungen geworden. Die Arbeit greift das Desiderat auf und skizziert mittels eines qualitativen Forschungsdesigns, wie sich kapitalistische in ökonomische Praktiken überführen lassen, an welchen Stellen Prozesse der Dekommodifizierung und Dekommerzialierung beobachtet werden können und auf welche Weise die Akteure kapitalistische Externalisierungskosten reduzieren.
สารบัญ
Einleitung.- Nachhaltigkeit jenseits von Wachstum und Wettbewerb.- Theoretische Register: Praktiken, Lebensformen und ökonomische Dissidenz.- Methodisches Design.- Praktiken ökonomischer Dissidenz.- Affekte und Artefakte – Zur Materialität dissidenter Praktiken.- Probleme und Grenzen dissidenter Praktiken.- Dissidenz als Lebensform? Brüche mit dem ökonomischen Habitus.- Schluss: Potenziale und Grenzen von Nachhaltigkeit als Transformation.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Moritz Boddenberg war zuletzt wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel der Universität Hamburg. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Analyse des modernen Kapitalismus, Praktiken einer postkapitalistischen Ökonomie, genossenschaftliche Organisationsformen sowie gesellschaftliche Konflikte um Nachhaltigkeit.