Exklusivität durch Offenheit
Auf den internationalen Finanzmärkten hat sich eine neue globale Klasse gebildet. Dieses Buch zeigt am Beispiel der Finanzzentren Frankfurt am Main und Sydney, wie in der Finanzklasse gemeinsame Formen ökonomischen, kulturellen und sozialen Kapitals entstehen. Typisch für den Habitus dieser Finanzklasse ist neben den üblichen Statussymbolen ein demonstrativer Gestus von kultureller Offenheit, Diversität, Weltläufigkeit und Toleranz, in dem sich eine kosmopolitische Selbstdarstellung mit ökonomischen Interessen verbindet. Ein neuer Modus sozialer Grenzziehung wird sichtbar, der paradox erscheint: Exklusivität durch Einschluss, Abschottung durch Öffnung.
สารบัญ
Inhalt
1 Einleitung: Soziale Prozesse in der globalen Finanzindustrie 9
Theorie und Methode 17
2 Forschungsstand und theoretischer Bezugsrahmen 19
2.1 Globale Klasse 19
Transnational Capitalist Class – Die Globalisierung des Managements 21
Exkurs: Transnationale Mobilität von Bankvorständen in Deutschland und weltweit 23
Finanzialisierung 27
2.2 Globale Finanzmärkte 29
2.3 Theoretisches Modell: Die Verbindung von Markt und Klasse 32
2.4 Global Cities 34
3 Fragestellungen, Untersuchungsziele, Methoden 37
3.1 Untersuchungsziele und Forschungsdesign 38
Makro-Ebene: Global Cities als Lokalitäten des globalen Klassenbildungsprozesses 40
Mikro-Ebene: Karriereverläufe und Arbeitspraktiken im globalen Finanzwesen 41
Meso-Ebene: Kulturelle Muster der globalen Finanzklasse 41
3.2 Sampling, Datenerhebung und Auswertungsmethoden 42
Die Auswahl der Global Cities Frankfurt und Sydney 42
Feldzugang und Sampling der Interviews 44
Die Interviews 48
Fokussierte Ethnographie 48
Empirische Analyse 51
4 Frankfurt und Sydney als Global Cities 53
4.1 Der Finanzplatz Frankfurt 55
Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur 55
Historische Entwicklung des Finanzplatzes Frankfurt 57
Institutionelle Struktur 59
Die Bedeutung des Frankfurter Finanzplatzes im nationalen und europäischen Kontext 62
Stadtentwicklung in der Global City Frankfurt 64
4.2 Der Finanzplatz Sydney 65
Bevölkerungs- und Beschäftigungsstruktur 65
Historische Entwicklung 68
Institutionelle Struktur 69
Die Bedeutung des Finanzplatzes Sydney im australischen Kontext 72
Stadtentwicklung in der Global City Sydney 74
4.2 Vergleich 76
5 Globaler Markt – globale Klasse: Professionelle Praktiken und Karrieren 85
5.1 Karrieren im globalen Markt: Das Berufsleben der Financial Professionals 86
Berufseinstieg 86
Ausbildung, Aspiration und vorherige Arbeitserfahrung 86
Class counts – Einstellungspraxis in der älteren Kohorte 95
Die neue Meritokratie? Einstellungspraktiken der Gegenwart 102
Fort- und Weiterbildung 109
Zeugnisse und Abschlüsse 109
Globalität bei der Arbeit lernen: Internationaler Austausch und Entsendungen 113
Follow the money – Wechsel zwischen Firmen 121
Exit options – Ausstiege und Karriereende 132
5.2 Spannungsfelder in der beruflichen Alltagspraxis 137
Digitale Arbeitspraxis und globale Kommunikation 137
Kultureller und technologischer Wandel 141
Unternehmens- versus Marktorientierung 146
Geschlecht und Ethnizität 149
5.3 Karrieren im Finanzwesen: Bildungswege einer globalen Klasse 157
Soziales, kulturelles und ökonomisches Kapital 159
Doxa und Habitus 161
6 Kulturelle Muster der globalen Finanzklasse in Frankfurt und Sydney 165
6.1 Repra?sentation 168
Frankfurt 168
Peripherie und Zentrum 168
Skyline-Architektur 169
Leitbild Nachhaltigkeit 172
Stadt des Euro 173
Repräsentative Geschäftspraktiken 174
Sydney 176
Peripherie und Zentrum 176
Geschichtsbewusstsein und Nähe zur Politik 179
Der Körper als Repräsentationsfläche 183
Sauberkeit und andere Selbstverständlichkeiten 187
6.2 Exklusivita?t 188
Frankfurt 188
Architektur und Gebäudepolitik 188
Business Clubs und vornehmes Wohnen 188
Exklusivität als implizites Wissen 190
Sydney 192
Food Courts und Shopping Malls im Financial District 192
Distanz durch Architektur 196
Exklusive Wohnviertel in Global Sydney 197
6.3 Aspiration 198
Frankfurt 198
Die Inszenierung eines globalen Frankfurt 198
Symbolordnung und aspirative Praktiken im Bankenviertel 200
Statussymbole und Konsumnormen 204
Sydney 206
Vorbild New York 206
Networking after Work 208
6.4 Durchla?ssigkeit 210
Frankfurt 210
Das Bahnhofsviertel 210
Financial Professionals: Kulturelle Allesfresser 213
Die Dekategorisierung sozialer Praktiken 215
Sydney 216
Endogenisierung der Sozialkritik 216
Storytelling am Barangaroo 217
Historisierung von Protest 219
6.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Sighard Neckel ist Professor für Gesellschaftsanalyse und sozialen Wandel an der Universität Hamburg. Lukas Hofstätter, Soziologe, hat in Frankfurt am Main und Sydney zur globalen Klassenbildung promoviert. Marco Hohmann ist wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachgebiet Soziologie der Universität Hamburg.