Der Geheime Kommissionsrat Salomonsohn, einer der reichsten Männer in seiner süddeutschen Heimatstadt, ist mit der Gattin und der gemeinsamen 19-jährigen Tochter Erna in einem Hotel im oberitalienischen Gardone abgestiegen. In jener Nacht, in der die Erzählung einsetzt, raubt ihm wohl Magendrücken, durch italienische Kost verursacht, den Schlaf. Als Salomonsohn deswegen aufsteht und sich durch den dunklen Korridor tastet, macht er eine unfassbare Entdeckung. Erna kehrt, offenbar ohne den Vater zu bemerken, in ihr Zimmer zurück. Salomonsohn stellt weder seine einzige Tochter zur Rede, noch bespricht er das besondere Vorkommnis mit seiner Frau. Stattdessen rätselt er, innerlich gepeinigt, welcher der drei ‘geschniegelten Laffen’ als Verführer der bis dato heißgeliebten Tochter in Frage kommen könnte.
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Stefan Zweig (1881-1942) war ein österreichischer Schriftsteller. 1934 flüchtete er vor den Nationalsozialisten über London und New York nach Brasilien. In der Nacht vom 22. zum 23. Februar 1942 nahm sich Stefan Zweig in Petrópolis bei Rio de Janeiro das Leben. Depressive Zustände begleiteten ihn seit Jahren. Seine Frau Lotte folgte Zweig in den Tod. In seinem Abschiedsbrief hatte Zweig geschrieben, er werde ‘aus freiem Willen und mit klaren Sinnen’ aus dem Leben scheiden. Die Zerstörung seiner ‘geistigen Heimat Europa’ hatte ihn für sein Empfinden entwurzelt, seine Kräfte seien ‘durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft’. Stefan Zweig wurde ein Symbol für die Intellektuellen im 20. Jahrhundert auf der Flucht vor der Gewaltherrschaft.