Rudolf von Jherings wissenschaftliches Werk hat in gleich zweifacher Hinsicht Grenzen gesprengt: zum einen nationale Grenzen im Sinne eines bisher nur in Ansätzen erforschten ›legal transfer‹, der weit über die Grenzen Europas hinausreicht, sowie zum anderen Grenzen zwischen wissenschaftlichen Disziplinen wie Recht, Soziologie oder Kulturanthropologie. Jherings Auseinandersetzung mit den Wechselbeziehungen zwischen Recht und Leben, besonders in seinem Spätwerk »Der Zweck im Recht«, und deren Einfluss auf die Pioniere der Rechtssoziologie ist bis heute kaum untersucht worden. Gleiches gilt für den Umstand, dass umgekehrt auch er selbst unter dem Einfluss verschiedener Naturwissenschaften stand, insbesondere der sich um 1850 revolutionierenden Chemie.
Rudolf von Jhering’s scientific Œuvre broke boundaries in two respects: national borders in the sense of a legal transfer, which extended far beyond the borders of Europe and has to date only been explored to a limited extent, and disciplinary boundaries between law, sociology and cultural anthropology. Jhering’s thorough examination of the interrelations between law and real life, especially in his late work ‘Law as a Means to an End’, and its influence on the pioneers of legal sociology, has been scarcely explored so far. The same applies to the fact that, he himself was in fact influenced by various natural sciences, especially chemistry, which had been revolutionised around 1850.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Dr. Okko Behrends ist Professor für Römisches und Bürgerliches Recht und Neuere Privatrechtsgeschichte an der Universität Göttingen.