In allen Feuilletons wird der bevorstehende demographische Kollaps der westlichen Industriegesellschaften beschworen. Vor 100 Jahren war das nicht anders. Die Beschwörung der Demographie in der Form einer nahenden Katastrophe hat seit langem Konjunktur. Wieso aber leben wir noch? Warum schlagen demographische Prognosen regelmäßig fehl? Welche bio-politischen Funktionen könnte ein Diskurs haben, der erfolgreich sein permanentes Scheitern überlebt? Um Alternativen zur aktuellen Untergangsstimmung denken zu können, soll ein vergleichender Blick in die Geschichte die spezifische Form des Sprechens über Bevölkerung enthüllen.
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Thomas Etzemüller, geb. 1966, ist Professor für Europäische Geschichte des 19.-21. Jahrhunderts und die Kulturgeschichte der Moderne an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Seine Forschungsschwerpunkte sind außerdem die Wissenschaftsforschung und die Biografieforschung.