Die Stellungnahme Thomas Manns erschien am 5. Juli 1913 in der Zeitschrift Die Zukunft, an deren Herausgeber Maximilian Harden er sich wohl auf Initiative von Eugen Reichel selbst gewendet hatte. Dem naturalistischen Schriftsteller und Privatgelehrten war von Rezensentenseite unterstellt worden, er habe mit seinem Roman ›Die Ahnenreihe‹ im Wesentlichen ein Plagiat der ›Buddenbrooks‹ verfasst – ein Vorwurf, den Mann hier problemlos zu entkräften weiß: Tatsächlich hatte Reichels nach eigenen Angaben große Teile seines 1912 erschienenen Romans bereits vor 1901 verfasst, so dass die (nicht gravierenden) Ähnlichkeiten und Parallelen zu Manns Werk wohl eher dem Zufall entsprungen waren.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.