Seit Jahrhunderten waren die Deutschen bei ihren Nachbarn wegen ihrer Wankelmütigkeit gefürchtet. Besonders aber nach dem Ende des Dritten Reiches entwickelten sie ein gebrochenes, von Selbstzweifeln geprägtes Verhältnis zur eigenen Nationalität. Nicht zufällig hat der Begriff von der German Angst Eingang in die englische Sprache gefunden. Doch wo ist die German Angst geblieben? Rund um Deutschland herum scheint die Welt aus den Fugen zu geraten, doch die Deutschen sind kaum aus der Ruhe zu bringen. Von den alten Selbstzweifeln und der berühmten Wankelmütigkeit ist nur noch wenig übrig. Dieses Buch beschreibt auf der Grundlage der Umfrageergebnisse des Instituts für Demoskopie Allensbach, wie es dazu kam, wie die Menschen sich langsam, aber beharrlich mit ihrer Demokratie, dem anfangs noch neuen Staatswesen und seinen Symbolen anfreundeten, wie sie die Schatten der Vergangenheit abwarfen und mit ihrer eigenen natio nalen Identität Frieden schlossen.
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Tilman Mayer ist Professor für Politische Theorie, Ideen- und Zeitgeschichte am Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie der Universität Bonn. Nach seinem Studium und der Promotion leitete er ein zeitgeschichtliches Deutschlandforschungsprojekt in der Jakob-Kaiser-Stiftung in Königswinter bei Bonn. 1993-1995 war Tilman Mayer Leiter des Bonner Büros des Instituts für Demoskopie Allensbach. Von 2010-2016 war er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Demographie (DGD), seit 2007 ist er Vorsitzender der Gesellschaft für Deutschlandforschung (Gf D).