Die Urologie im Rheinland lieferte wichtige Beiträge zur Entwicklung des Faches. Daher lautet eine zentrale Frage wie sich diese Kulturregion und das Fachgebiet wechselseitig durchdringen und welche Bedeutung der Kategorie Raum in der medizinhistorischen Analyse zu kommen kann.
Der Band spannt daher einen Bogen von institutionellen über wissenschaftliche Entwicklungslinien, biographischen Skizzen bis hin zu kunst- und kulturhistorischen Aspekten der Urologie und Medizin im Rheinland.. Bedeutende Ärzte wie Bernhard Bardenheuer oder Gottfried Thelen werden ebenso untersucht wie berühmte „rheinische“ Patienten wie Heinrich Heine oder Robert Schumann. Aber auch niedergelassene Urologen wie Hans Koch werden vorgestellt oder kunstgeschichtliche Bezüge aufgezeigt.
Eindrucksvoll wird am lokalen Beispiel die Verfolgung jüdischer Urologen in der Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet.
Das Buch ist ein anregender Überblick über die lokale und regionale Entwicklung der Urologie, gerade ohne Erfolgsgeschichten aufzeigen zu wollen, sondern ein Beispiel für den Urologenalltag in verschiedenen Epochen.
สารบัญ
Bastian (Düsseldorf): Geschichte der urologischen Privatklinik in Golzheim.- Halling (Ulm): Die frühe Verselbständigung der Urologie an der Medizinischen Akademie Düsseldorf.- Rathert/Moll/Schultheiss (Düsseldorf/Köln/Gießen): Die Deutsche Gesellschaft für Urologie in Düsseldorf (Kongresse, Geschäftsstelle, Archiv und Museum).- Krischel (Aachen): Die Aachener Badequellen und Syphilis-Therapien.- Moll (Köln): Frühe uro-chirurgische Operationen und die Etablierung der Zystoskopie im Rheinland.- Halling (Ulm): Die Bonn-Wiener Symposien zur „Pathogenese und Klinik der Harnsteine“ (1971-1987).- Moll (Köln): Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Urologen im Rheinland während der Zeit des Nationalsozialismus.- Kühl (Tübingen): Karl Heusch – eine deutsche Arztkarriere im 20. Jahrhundert.- Krischel/Halling (Aachen/Ulm): Hans Boeminghaus und die Entwicklung der deutschen Urologie nach 1945.- Maslow (Düsseldorf): Darstellungen zur Harnschau in der Graphiksammlung ‘Mensch und Tod’ der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.- Kruse (Berlin): Pathographien zu Robert Schumann und Heinrich Heine Moll (Köln): Das Gemälde des Dr. Koch von Otto Dix.- Schultheiss (Gießen): Der Urologe und Kunstsammler Speck.