Angesichts von (Re-)Nationalisierungsprozessen in der Gesellschaft erscheint eine kritische politische Bildung wichtiger denn je. Das Feld der Internationalen Jugendarbeit kann hierbei besondere Lernmomente bieten, in denen die Teilnehmenden sich und ihre Perspektiven reflektieren und erweitern und so eine Vorstellung von sich als Weltenbürger*innen ergründen können. Doch wer nimmt Teil am ‘Blick über den Tellerrand’? Und mit welchen Erfahrungen und neuen Selbstverständnissen kommen die Jugendlichen zurück?
Basierend auf qualitativen Interviews und einer intersektionalen Mehrebenenanalyse wird das Feld anhand ausgewählter diversitätsbewusster Projekte aus dem Bereich der internationalen Jugendbegegnungen sowohl aus Sicht der Teilnehmer*innen als auch aus Sicht der Teamer*innen beleuchtet. Hierbei werden Projekte fokussiert, die sich bewusst an Jugendliche wenden, die sich aus Sicht formalisierter Bildung eher als ‘Bildungsbenachteiligte’ beschreiben lassen. Diese sind auch nach jahrelangen Versuchen, das Stigma von teuren Projekten für privilegierte Jugendliche zu überwinden, noch immer marginalisiert in der Internationalen Jugendarbeit zu finden, obwohl das Interesse an den Projekten milieuunabhängig vorhanden ist.
Ulrike Becker zeigt in ihrem Band, welche Chancen differenzsensible Projekte bieten und vor welchen Herausforderungen sie dennoch stehen. Damit eröffnet sie neue Erkenntnisse für das Feld einer diversitätsbewussten Internationalen Jugendarbeit.
สารบัญ
1. Einleitung
2. Internationale Jugendarbeit – Was ist das?
2.1 Die internationale Jugendarbeit – eine historische Perspektive
2.2 Die Internationale Jugendarbeit als Bildungschance
2.3 Die Frage der Teilhabe in der IJA
2.4 Diversitätsbewusstsein als Querschnittsaufgabe in der IJA
2.5 Forschungsstand
3. Theoretische Grundlegung: Sozial benachteiligte Jugendliche in Bildungsprojekten der IJA –
Intersektionalität als Perspektive auf Ungleichheit
3.1 Bildung und Kultur in der Jugendarbeit
3.2 Intersubjektivität, inkorporierte Diskurse und kulturelle Identität
3.3 Intersektionalität – Was ist das?
3.4 Zugänge zur Internationalen Jugendarbeit unter intersektionaler Perspektive
3.5 Postkoloniale Kritik am Forschungsvorhaben
3.6 Zwischenfazit: Intersektionalität als Chance für die Internationale Jugendarbeit
4. Anlage und Durchführung der Studie
4.1 Das Forschungsinteresse
4.2 Problemstellung und Forschungsfragen
4.3 Methodologische Einbettung: Praxeologische Intersektionalitätsforschung
4.4 Methoden der Datenerhebung
4.5 Vorgehen im Forschungsprozess
4.6 Der Feldzugang und die empirische Basis
5. Die Analyse – Auswertung einzelner Interviews
5.1 Teamer Aaron
5.2 Organisatorin Claudia
5.3 Organisator Maurice
5.4 Teamer Jerome
5.5 Gemeinsamkeiten der Teamer*innen
5.6 Teilnehmer Maik
5.7 Teilnehmer Thomas
5.8 Teilnehmerin Jennifer
6. Analyse aller Interviews: Gesamtschau .
6.1 Identitätskonstruktionen vergleichen und clustern
6.2 Strukturdaten ergänzen und Herrschaftsverhältnisse analysieren
6.3 Vertiefung der Analyse genannter Repräsentationen
6.4 Wechselwirkungen in der Gesamtschau herausarbeiten
7. Fazit und Ausblick
7.1 Welche Folgen von Differenzkategorien lassen sich trotz diversitätsbewusster Bemühungen bei den Teamer*innen und Teilnehmer*innen finden?
7.2 Welche Fremdbeschreibungen lassen sich in den Selbstbeschreibungen der Teamer*innen und Teilnehmer*innen erkennen?
7.3 Inwiefern lassen sich Dekonstruktionen/ Neubewertungen von nationalen Kulturvorstellungen in den Aussagen ausmachen?
7.4 Intersektionalität und Diversität als Hintergrundfolie für die IJA
8. Internationale Jugendarbeit – wo geht die Reise hin?
Abkürzungsverzeichnis
Literaturverzeichnis
เกี่ยวกับผู้แต่ง
Ulrike Becker, ist Diplom Pädagogin und seit 2009 wissenschaftliche Mitarbeiterin in der AG 9 (Medienpädagogik, Forschungsmethoden und Jugendforschung) der Fakultät für Erziehungswissenschaft an der Universität Bielefeld. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte umfassen die allgemeine Jugendforschung sowie insbesondere diversitätsbewusste, intersektional ausgerichtete Perspektiven auf das Aufwachsen in der postmigrantischen Gesellschaft.