Diversität ist ein Potenzial, das Führungskräfte für ihre Nachwuchsgewinnung und -bildung erkennen und professionell ausschöpfen wollen. Mit der Zielsetzung einer bundesweiten Qualitätsoffensive Diversität, mit der auch der Selbstverpflichtung auf die im Jahre 2006 veröffentlichte Charta der Vielfalt unter der Schirmherrschaft der Bundeskanzlerin Rechnung getragen werden soll, werden im vorliegenden Band Führungskräfte aus den verschiedensten Berufsfeldern zu Interventionsforschenden.
Diese legen als Praktiker:innen, die über vielfältige Innovations- und Gestaltungserfahrungen in organisationalen Veränderungsprozessen verfügen, quantitative und qualitative Bestandsaufnahmen und Maßnahmen zu Diversität und Personalentwicklung auf wissenschaftlicher Grundlage vor. Diese sollen Anregungen zu Entwicklungsprozessen einer ‘lernenden Organisation’ im Spiegel von Diversität geben und zur institutionellen Selbstreflexion wie Umsetzung in Modell- und Transferprojekten ermutigen.
Folgende Berufsbereiche sind dabei vertreten: Politik und Rechtsordnung, Digitalisierung, Bundesagentur für Arbeit (als Beispiel für die Bundesverwaltung), Bundeswehr, Polizei, Hochschulen, Schulen, Ingenieurwesen, Medizin, Pflege, Wirtschaft, Medien, Katholische Kirche, Evangelische Kirche, Islam.
Die exemplarischen Berufsfeldanalysen zeigen zum einen die berufskulturelle Prägung von Führungskonzept und Diversität auf. Zum anderen arbeiten sie nach einer großenteils einheitlichen Gliederung ein gemeinsames Qualitätsverständnis für Diversität heraus, das die Grundlage für eine weitere berufsfeldübergreifende und interprofessionelle Zusammenarbeit sowie mögliche anerkannte Auditierungs- und Akkreditierungsverfahren bilden kann.
Die mögliche Institutionalisierung eines wirksamen und nachhaltigen Diversitätslernens wird am Beispiel innovativer Ansätze und Fallbeispiele zum Haltungslernen, Widerstandslernen, lebenslangen Lernen und sozialen Lernen vor Augen geführt.
Der Band richtet sich an Gestalter:innen zu Diversität in Deutschland allgemein, insbesondere zu den vorgestellten Berufsfeldern, adressiert aber auch weitere Berufsfelder und lädt zur Mitwirkung an der Qualitätsoffensive Diversität ein. Diese richtet sich an alle Führungskräfte und Einrichtungen, die ihre Diversitätspotenziale in der Personal- und Organisationsentwicklung nach dem vorgelegten Muster (und darüber hinaus) analysieren und innovativ ausschöpfen sowie in diesem gemeinsamen Anliegen diversitätspolitisch zusammenwirken möchten.
สารบัญ
Vorwort von Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge
und Integration im Kanzleramt
Ulrike Senger
1. Einleitung
2. Herausforderungen im Querschnitt der Berufsfelder – Grundsatzfragen, Initiativen und Wirksamkeit
Herta Däubler-Gmelin
2.1. Diversität in Politik und Rechtsordnung
Pascal Becker und Christian von Schassen
2.2. Diversität und Digitalisierung
3. Exemplarische Berufsfeldanalysen – Nachwuchsgewinnung und -bildung im Zeichen von Diversität
Beatrix Behrens und Thomas Prümer
3.1. Diversität und Bundesverwaltung – Modell ‘Bundesagentur für Arbeit’
Simon Beckert und Ulrike Senger
3.2. Bundeswehr und Diversität
Thomas Model
3.3. Diversität und Polizei
Ulrike Senger, Peter Zervakis und Bettina Caspary
3.4. Diversität und Hochschulen
Klaus Mertes
3.5. Diversität und Schulen
Frank Mantwill und Ulrike Senger
3.6. Diversität und Ingenieurwesen
Chris-Henrik Wulfert
3.7. Diversität und Medizin
Gisela Rehfeld
3.8. Diversität und Pflege
Ulrike Senger, Katrin Zschirnt und Frank Mantwill
3.9. Diversität und Wirtschaft
Friederike Sittler
3.10. Diversität und Medien
3.11. Diversität und Katholische Kirche
Johannes zu Eltz
3.11.1. Herkunft und Verantwortung
Volker Malburg
3.11.2. Diversität und Katholische Kirche – Priesterausbildung
Martin Vorländer
3.12. Diversität und Evangelische Kirche
Rabeya Müller
3.13. Diversität und Islam in Deutschland
4. Diversitätslernen – Innovative Ansätze und Fallbeispiele
Rainer-Johannes Schlobohm
4.1. Diversität und Haltungslernen
Simon Beckert
4.2. Diversität und Widerstandslernen – Bildungsinnovation ‘Widerstandsweg’
Hülya Süzen
4.3. Diversität und lebenslanges Lernen – Berufsbegleitendes Studieren aus studentischer Perspektive
Jan Roser
4.4. Diversität und soziales Lernen – Fratello Hamburg und Teilhabe obdachloser Menschen
Herta Däubler-Gmelin und Ulrike Senger
5. Schlusswort