Gesellschaftlicher Wandel ergibt sich aus dem Spannungsverhältnis von strukturellen Zwängen und individuellen Handlungsmöglichkeiten. Die moderne Gesellschaft zeichnet sich durch beides aus: eine ungeahnte Ausweitung von Handlungsspielräumen der Menschen bei gleichzeitiger Entstehung immer neuer Anpassungserfordernisse an systemische Notwendigkeiten. Die Autoren beleuchten diese Konstellation aus unterschiedlichen theoretischen Perspektiven und loten vor dem Hintergrund aktueller Krisen die Möglichkeiten für institutionelle Reformen aus.
Mit Beiträgen von Maurizio Bach, Gerda Bohmann, Günter Dux, Thilo Fehmel, Bob Jessop, Stephan Lessenich, Sighard Neckel, Jenny Preunkert, Uwe Schimank, Hans-Georg Soeffner und Georg Vobruba.
Table of Content
Inhalt
Einleitung: Autonomiegewinne als Bezugspunkt sozialer Theorie und Praxis
Thilo Fehmel 009
I. Autonomiekonflikte und Gesellschaftsevolution
Die Autonomie der Gesellschaft im Widerstreit mit der Autonomie des Subjekts
Günter Dux 027
II. Authentizität und Autonomie – Akteure in Systemen
Wiederkehr der Religionen, postsäkulare Gesellschaft oder doch weitergehende Säkularisierung? Widerspruch zu einem gängigen Diskurs
Gerda Bohmann 053
Strukturelle Zwänge und kleine Freiheiten: Die soziologische Beobachtung alltäglicher Befreiungsversuche am Beispiel der ›Stile des Lebens‹ und der ›Gesellschaft der Leute‹
Hans-Georg Soeffner 081
Emotionale Reflexivität – Paradoxien der Emotionalisierung
Sighard Neckel 0117
III. Stabilität und Krise – Wandel von Gesellschaftsgestaltung
Konflikttheorie und Gesellschaftsbildung: Europäische Integration durch soziale Konflikte
Thilo Fehmel 0133
Paradoxes Europa: Zur (Eigen-)Dynamik der Eurokrise
Maurizio Bach 0159
Vertrauen in der Krise – Vertrauen als Verantwortungszuschreibung
Jenny Preunkert 0175
IV. Wissen und Macht – Systemzwänge und ihre Grenzen
Beyond Structure and Agency to Structuration and Semiosis: Reflections on Complexity Reduction, Societalization,
and Potentiality
Bob Jessop 0199
Gestaltungsfunktionalismus
Uwe Schimank 0221
Akteurszwang und Systemwissen: Das Elend der Wachstumsgesellschaft
Stephan Lessenich 0243
V. Autonomiegewinne und Gesellschaftskritik
Autonomiegewinne und Gesellschaftskritik
Georg Vobruba 0265
Autorinnen und Autoren 0283
About the author
Thilo Fehmel vertritt derzeit die Professur für Soziologie sozialen Wandels an der Universität Leipzig. Stephan Lessenich ist Professor für Vergleichende Gesellschafts- und Kulturanalyse an der Universität Jena. Jenny Preunkert ist akademische Rätin am Institut für Soziologie an der Universität Leipzig.