Das Interesse an der politischen, sozialen und ökonomischen Entwicklung Boliviens hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Bolivien ist von dem Weg der US-amerikanisch inspirierten Wirtschaftsreformen abgewichen, nachdem sich dieser als Sackgasse erwiesen hatte. Neben Venezuela gilt Bolivien heute als zweite Stütze einer Entwicklung, die von Europa aus etwas grob als Sozialismus des 21. Jahhrunderts bezeichnet wird. Darüber wird an anderer Stelle zu berichten sein. In diesem Buch geht es uns darum, die Entwicklungen Boliviens nachzuzeichnen, die in den letzten Jahren und Jahrzehnten das Land an den Rand des politischen Scheiterns geführt haben. Wir hoffen, dies in einer gut nachvollziehbaren, mit viel Material unterl- ten und verständlichen Weise getan zu haben. Danken möchte ich an dieser Stelle vor allem den Autorinnen und Autoren, die einz- ne Aspekte dieser Entwicklung analysiert haben. Die häufig transatlantisch geführte K- munikation hat zur Authentizität unseres Vorhabens beigetragen. Herr Schindler hat dies mit Professionalität und Sympathie begleitet, wofür wir ihm alle dankbar sind. Besonderer Dank aber geht an Linda Müller, die nicht nur für die formale Angleichung der Manuskr- te Sorge trug, sondern auch wichtige redaktionelle und inhaltliche Hinweise gab und in jeder Weise wesentlich zum Gelingen dieses Bandes beigetragen hat. Köln, Januar 2009 Thomas Jäger Einleitung: Bolivien im November 2008 Thomas Jäger/Robert Lessmann/Bettina Schorr
Table of Content
Einleitung: Bolivien im November 2008.- Das Zwei-Ebenen-Sicherheitsdilemma: Politische Repräsentation, territoriale Integrität und nationale Identität. Staatsschwäche und die Rolle externer Akteure in Bolivien.- Bolivien: Zwischen Modellfall und Unregierbarkeit.- US-amerikanische Interessen in Bolivien: Ziele, Instrumente, Implementierung.- Zielkonflikte zwischen Demokratie und ökonomischer Stabilität in Bolivien.- Von nützlichen Feinden und verfehlter Politik: Der Drogenkrieg der USA in Bolivien.- Die indigene Bewegung – Konfliktfaktor oder Motor gesellschaftlicher Veränderung?.
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Prof. Dr. Thomas Jäger lehrt Politikwissenschaft an der Universität zu Köln.