»Bruno Frank, der Humanist, wollte nach seinen Maßen und seinen Grenzen ein Ehrenretter der Menschheit sein, und er ist es gewesen.« Der Ansprache, die Thomas Mann im Rahmen der Feier am 29. September 1945 in Gedenken an seinen verstorbenen Freund hielt, waren bereits ein Nachruf (›Bruno Frank †‹) sowie die ›Trauerrede auf Bruno Frank‹ vorangegangen, entstanden für eine Gedenkfeier im engeren Familien- und Freundeskreis am 13. August. Dagegen hatte sich im Play House »ganz ›Deutschland-Kalifornien‹« eingefunden, so Manns ironische Beschreibung im Tagebuch. Ein kurzer Rückblick auf die Veranstaltung findet sich zudem in ›Die Entstehung des ›Doktor Faustus‹, dem 1949 erschienenen »Roman eines Romans«. Abgedruckt wurde die ›Ansprache‹ zuerst 1945 im Aufbau sowie 1947 in der Schweizer Zeitschrift Sie, beide Male in gekürzter Form. Vollständig erschienen erst 1974 in ›Gesammelte Werke‹, Bd. XIII.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.