Die Behauptung, auf die Thomas Mann sich hier bezieht, stammte vom 28. Mai 1947. Unmittelbar nach seiner Ankunft in London hatte Mann in mehreren Interviews begründet, warum er auf seiner Europareise keinen Besuch in Deutschland machen werde und dafür neben Verständnis auch starke Kritik geerntet. Bereits 1945 hatte sein ›Brief nach Deutschland‹ eine entsprechende Kontroverse ausgelöst. Der Feuilleton-Redakteur Manfred Hausmann hatte die Kriegszeit in der inneren Emigration verlebt und sich von Mann gedanklich zunehmend distanziert. Nun erinnerte er an einen Brief Manns vom April 1934 an den damaligen nationalsozialistischen Innenminister Wilhelm Frick, in dem er versprochen habe, sich nicht mehr politisch zu äußern, wenn er im Gegenzug nach Deutschland zurückkehren dürfe. Manns Entgegnung erschien in der Neuen Zeitung vom 7. Juli 1947. Der Titel ›»Briefe in die Nacht« … und ein Brief Thomas Manns an die »Neue Zeitung«‹, unter dem der Text seither mehrfach nachgedruckt worden ist, stammt von der Redaktion.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.