Dieser Beitrag für ein Gedächtnisbuch zu Ehren Peter Altenbergs ist an den Herausgeber Egon Friedell adressiert und entstand wohl indirekt als eine Art Dank für dessen wohlwollende Besprechung der ›Betrachtungen eines Unpolitischen‹. Denn an sich war das Verhältnis Thomas Manns zu Altenberg, der im Januar 1919 verstorben war, nicht frei von Komplikationen gewesen – der Schriftsteller, Feuilleton-Journalist und Verfasser impressionistischer Gedichte hatte sich mit seiner Meinung selten hinter dem Berg gehalten und beispielsweise in den Münchner Neuesten Nachrichten vom 4. November 1918 einen kritischen offenen Brief veröffentlicht, den Mann auf sich bezogen hatte. Abgedruckt wurde diese Gedenkschrift in einem Almanach (hrsg. von Horst Stobbe, 1920), hauptsächlich aber in ›Das Altenbergbuch‹ von Friedell (1921). Darüber hinaus wurde er auch als Brief an Friedell sowie in ›Rede und Antwort‹ publiziert; es existieren deshalb vier teilweise unterschiedliche Fassungen.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.