Wenige Tage, nachdem er bereits dem Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Walter Kolb, brieflich für die ehrenvolle Aufnahme während seines Aufenthaltes gedankt hatte, wandte sich Thomas Mann auch an Hermann Buchterkirchen. In Weimar hatte er ebenfalls die ›Ansprache im Goethejahr 1949‹ gehalten. Wie Mann an verschiedener Stelle betont hat, war es ihm ein wichtiges Anliegen gewesen, den sowjetisch besetzten Teil Deutschlands ebenfalls zu besuchen – auch wenn diese Entscheidung in der Presse der Bundesrepublik teils sehr kritisch gesehen wurde. Mann war bereits wieder in Kalifornien eingetroffen, als er die Botschaft am 24. August an Hilde Kahn diktierte. Sie wurde in der Täglichen Rundschau vom 21. September veröffentlicht und darüber hinaus in der sowjetischen Besatzungszone verbreitet. Eine Schilderung seiner persönlichen Eindrücke während seines ersten Deutschlandbesuchs nach dem Krieg liefert Thomas Mann im ›Reisebericht‹.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.