Bereits seit dem späten 19. Jahrhundert glomm in Deutschland ein Streit um die Frage, welche Schriftart in Druckerzeugnissen jeglicher Art vorzuziehen sei: Fraktur oder Antiqua. Die Auseinandersetzung wurde in den verschiedensten Bereichen mit großem Ernst ausgetragen und entwickelte sich von einer rein ästhetischen Frage zu einer tiefergehenden, mit emotionalen und ideologisch geprägten Argumenten ausgetragenen Kontroverse, die im Vorfeld einer entsprechenden Reichstagsdebatte in den Medien neu aufflammte. Die als links geltende Zeitschrift Die Aktion veröffentlichte vor diesem Hintergrund am 17. April 1911, zwei Wochen vor der Debatte, die Stellungnahme Thomas Manns, der sich hier in vermittelnder Absicht für eine Art Kompromiss ausspricht.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.