Lange Zeit hatte Thomas Mann den einflussreichen Publizisten und Herausgeber der Zukunft Maximilian Harden bewundert und sich mehrfach positiv über ihn geäußert. Dieser, um 1914 noch dezidiert antidemokratisch eingestellt, durchlief bis zum Frühjahr des Jahres 1916 einen grundlegenden gedanklichen Wandel: Hatte er sich zunächst für den Krieg ausgesprochen, vertrat er nun die gegenteilige Meinung. Er führte damit die sogenannten Zivilisationsliteraten an, deren prominentester Vertreter später Thomas Manns Bruder Heinrich werden sollte. Der Artikel, der vermutlich im Mai oder Juni 1916 verfasste wurde, reagiert auf diese Entwicklung. Er wurde allerdings, wie auch ein wenige Jahre später entstandener weiterer Text über Harden, zu Thomas Manns Lebzeiten nicht veröffentlicht.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.