»Mit welchem Maler finden Sie sich in Ihrem Schaffen verbunden?« Für die Weihnachtsausgabe des Berliner Tageblatts 1913 wollte der Redakteur Fritz Stahl das Verhältnis zwischen Literatur und Malerei beleuchten und befragte dazu verschiedene prominente Schriftsteller und Maler. Unvertrautes Terrain für Mann, der seine Vorliebe für die Musik mehrfach hervorgehoben und ein angeblich fehlendes Verständnis gegenüber der Bildenden Kunst postuliert hatte, womit er sich in die Tradition Schillers und Wagners stellte. Dennoch gab es zweifellos Maler, die er besonders schätzte: Unter anderem Guido Reni, Franz Lenbach, der gute Freund Paul Ehrenberg und Ludwig von Hofmann sind hier anzuführen, wohingegen Mann der malerischen Avantgarde seiner Zeit wenig abgewinnen konnte. In seiner Antwort erwähnt er auf die Frage nach Malern lediglich Arnold Böcklin namentlich, dessen ›Heiliger Hain‹ lange Zeit über Manns Schreibtisch hing.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.