»Ein Abenteuer ersten Ranges« war Thomas Manns Reise nach Paris im Januar 1926 – die politischen Fronten zwischen Deutschland und Frankreich waren noch verhärtet, beiderseitige Vorurteile hatten Hochkonjunktur. In der Rolle eines inoffiziellen Kulturbotschafters der Weimarer Republik warb Thomas Mann für die deutsch-französische Freundschaft und die Völkerverständigung. Seine Aufzeichnungen dokumentieren den überaus herzlichen Empfang und zahlreiche Gespräche mit politischen und literarischen Persönlichkeiten. Bereits damals wurde die europäische Einigung diskutiert. Diesem »privaten Fädchenspinnen« attestierte Mann »fast erotischen Reiz.« Eine Fülle von Detailbeobachtungen und auch Manns Selbststilisierung nach Goethe'schem Vorbild tragen erheblich zum Lesevergnügen bei.
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Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.