Das Verhältnis Thomas Manns zu dem Maler Max Oppenheimer war lange Zeit eher distanziert gewesen – hatte doch Oppenheimer mehrfach Heinrich Mann porträtiert, während dieser zwischen 1914 und 1922 noch in schwerwiegende politische Differenzen mit dem jüngeren Bruder verstrickt war. Freundschaftlich wurden die Beziehungen erst während der gemeinsam im Exil verbrachten Zeit, doch bereits 1926 fertigte »Mopp« auch von Thomas Mann ein Ölgemälde an. Dieser besuchte zudem um den Jahreswechsel 1925/26 eine Ausstellung Oppenheimers in München und verfasste daraufhin diesen Text, um eine wenig später in der Hauptstadt eröffnete Ausstellung anzukündigen. Der Abdruck erfolgte im Berliner Tageblatt vom 12. Januar 1926. Generell ist die Bildende Kunst im essayistischen Werk Manns wenig präsent und es gibt lediglich wenige Texte, die sich der Malerei und der Bildhauerei widmen (Beispiele sind ›Maler und Dichter‹ sowie ›Für Fritz Behn‹, beide 1913). Dennoch scheint Mann mit diesem Text zufrieden gewesen zu sein, denn er nahm ihn nicht nur in den Sammelband ›Die Forderung des Tages‹ (1930) auf, sondern auch in ›Altes und Neues‹ (1953).
About the author
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.