Nachdem Thomas Mann im Frühjahr 1924 als Gast der dortigen Ableger des PEN-Clubs nach Amsterdam und London gereist war (siehe die ›Tischrede in Amsterdam‹), wurde er im Februar 1925 selbst als Mitglied in den erlesenen Kreis der Poets, Essayists, Novellists aufgenommen. Aus Wien erhielt er wenige Monate darauf ebenfalls eine Einladung und trug anlässlich eines Festessens seine Ansprache ›Zum Problem des Oesterreichertums‹ vor. Nun, am 26. Januar 1926, also auch Paris: Details über Manns Abend als Gast des Cercle Littéraire International, der französischen PEN-Vertretung, sind in der Schilderung ›Pariser Rechenschaft‹ nachzulesen. In seiner Rede, die bislang ungedruckt geblieben und lediglich als Typoskript erhalten ist, fand er wieder einmal treffende Worte, um an die internationale Verständigung zu appellieren: »Meine persönlichen Eindrücke gehen dahin, dass die Vereinigung zu einem europäischen, ja zu einem Welt-Faktor von hoher Bedeutung sich zu entwickeln im Begriff ist.«
About the author
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.