Fühlen Sie sich als Lehrerin oder Lehrer, als Pädagogin oder Pädagoge auch wenig vorbereitet auf die ‘Pluralität im Klassenzimmer’? Nehmen Sie verstärkt diskriminierendes, gewaltförmiges Geschehen an Ihrer Schule wahr? Sind Sie mit antisemitischen, islamfeindlichen und antihomosexuellen Verhaltensweisen konfrontiert und tun Sie sich schwer damit, das Geschehen einzuordnen und entsprechende Handlungsoptionen zu entwickeln?
In diesem Buch werden Ideen und Erfahrungen präsentiert, wie eine zeitgemäße, angemessene Auseinandersetzung mit Heterogenität im Klassenzimmer aussehen kann. Die Autor Innen haben aus ihrer Fortbildungs- und Beratungspraxis Antworten auf Fragen wie diese entwickelt:
Wie thematisiere ich Demokratie und Parlamentarismus, wenn die Mehrheit der (in Deutschland geborenen) Schülerinnen und Schüler weiß, dass sie nach geltendem Recht nicht in den Genuss der politischen Freiheitsrechte in Deutschland kommen wird?
Wie reagiere ich auf die vielerorts zu beobachtenden schleichenden Gewöhnungsprozesse an menschenverachtende Positionen, die insbesondere im Internet, aber auch in TV-Talkshows eingeführt werden?
Wie arbeite ich zu zeitgeschichtlich relevanten Themen und wie werde ich dabei allen Teilen im pluralen Klassenzimmer gerecht?
Wie kann ich Jungen und Mädchen zu kritischen (Welt)Bürgerinnen und -bürgern erziehen, wenn gleichzeitig in Debatten zum Thema Postdemokratie zu Recht ein Aushöhlen der demokratischen Verhältnisse beklagt wird?
Das Buch ist eine Orientierungshilfe und zugleich eine kritische Auseinandersetzung mit klassischen Fehlannahmen und Zuschreibungsmechanismen. Autorin und Autor laden Sie dazu ein, komplexe Alltagssituationen im pädagogischen Raum zu reflektieren, zu strukturieren und entsprechend diskriminierungskritische, inklusive Handlungsoptionen für Ihren (Schul)Alltag zu entwickeln. Die theoriegeleiteten Analysen der pädagogischen Praxis sind deshalb mit zahlreichen methodischen Anregungen gespickt und bieten so erprobte Handlungsempfehlungen aus der Praxis für Ihre Praxis
İçerik tablosu
Einleitung
Kurze Theoretische Einführungen zu folgenden Themen
(Trans)Migrationsgesellschaft – Einleitende Worte zu Kultur und anderen Grenzüberschreitungen
Plural, postkolonial, postnationalsozialistisch und rassistisch – Einige Gedanken zur Rahmung von Demokratie- und Menschenrechtsbildung in der Gesellschaft in Deutschland
Schule in der pluralen Wirklichkeit – Einige Voraussetzungen und Bedingungen für demokratieförderliches Lernen
Hauptkapitel
Dialog und Aushandlungsprozesse
Partizipation und Menschenrechte
Identität und Menschenrechte
Gewalt(freiheit) und diskriminierungskritische Perspektive
Methodenteil
Methodische Hinweise zum Themenschwerpunkt ‘Dialog und Aushandlungsprozesse’
Übung ‘Dilemma-Dialog’
Methodische Hinweise zum Themenschwerpunkt ‘Partizipation und Menschenrechte’
Übung ‘Auf dem Weg zu einem menschenfreundlichen Gemeinwesen’
Methodische Hinweise zum Themenschwerpunkt ‘Identität und Menschenrechte’
Übung ‘Straßenstars’ oder ‘Vermutungen aussprechen’
Übung ‘Identitätszwiebel’
Übung ‘Wie im richtigen Leben’
Methodische Hinweise zum Themenschwerpunkt ‘Gewalt(freiheit) und diskriminierungskritische Perspektive’
Übung ‘Gewaltbarometer’
Übung ‘Couragespiel’
Literaturverzeichnis
Yazar hakkında
Christa Kaletsch, M.A. Fachjournalismus Geschichte mit der Fächerkombination: Mittlere und Neuerer Geschichte, Öffentliches Recht und Politikwissenschaft. Trainerin, Beraterin und Programmentwicklerin in den Bereichen konstruktive Konfliktbearbeitung/Mediation, Partizipation und Zivilcourage. Im Rahmen des BLK-Projekts zum Thema Demokratie lernen und leben, bei dem sich Hessen mit dem Schwerpunkt ‘Mediation und Partizipation’ beteiligte, Entwicklung von Bausteinen zu Demokratie und Menschenrechtsbildung. 2007 hierzu erste Publikation im Wochenschau-Verlag: ‘Handbuch Demokratietraining in der Einwanderungsgesellschaft’. Trainerin und Beraterin des HKM-Projekts ‘Gewaltprävention und Demokratie lernen’. Seit 2001 Mitarbeiterin im Team der Bildungsstätte Anne Frank zur Beratungsarbeit zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus und andere Formen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit. Lehrbeauftragte u.a. an der Fernuniversität Hagen im Weiterbildungsstudiengang Mediation.
Stefan Rech M.A. Kulturanthropologe, Mediator und Dialogprozessbegleiter. Seit 15 Jahren freier Trainer, Konzeptentwickler und Berater für Demokratiepädagogik in der schulischen und außerschulischen Bildungsarbeit. Praxisfelder: Jugend, Migration, Weltreligionen, Konfliktmanagement und Gewaltprävention, Demokratielernen und Menschenrechtsbildung.