Nach 1933 wurden zahllose Akademiker vertrieben, die gezwungen waren, im Exil beruflich wieder Fuß zu fassen. Berühmte wie Unbekannte waren dabei auf Hilfe von Einheimischen angewiesen. Neben Fallstudien deutschsprachiger Sozialwissenschaftler – Gustav Ichheiser, Paul F. Lazarsfeld, Joseph A. Schumpeter und Edgar Zilsel – analysiert Christian Fleck auch die Arbeit und Wirkung der in London und New York errichteten Flüchtlingshilfskomitees für Akademiker. Erstmals genutzte Archivbestände erlauben es, ein facettenreiches Bild dieser selbstlosen Hilfe für geflüchtete Wissenschaftler zu zeichnen.
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Inhalt
Einleitung 9
1 Gründungsgeschichte(n) 23
Folgenreiche Plaudereien in einem Wiener Kaffeehaus 26
Eine Parallelaktion beim Tee 31
Gentlemen’s Generosität 36
In den Räumen der Royal Society 41
Ein anderer Blick auf die Erfolge des AAC 47
Porträt einer Gruppe 51
Die Hilfe der ‘institutional men’ Amerikas 56
Ausbau der eigenen Institution 65
Philanthropen treffen ‘institutional men’ im Century Club 74
2 Die Praxis des Emergency Committee 83
Das Komitee der sieben und seine Hilfskräfte 86
Meinungsverschiedenheiten mit Harvard 94
Die schrittweise Etablierung einer Routine 108
Versprechungen, die nicht gegeben werden konnten 120
Hilfe für einen prominenten Helfer 162
Internationale Kooperationen und Konflikte 164
Siamesische Zwillinge und andere enge Beziehungen 176
Warenhaus und Schaufenster 185
Wofür sollten die Juden schon wieder bezahlen? 190
Verdrängungswettbewerb oder nicht? 198
Leise Stimmen 205
Balanceakte 226
Resümee 244
3 Edgar Zilsel: Exzellente Qualifikationen eines ungeschickten Mannes 251
Anfänge in Wien 252
Erfahrungswissenschaftlicher Marxismus 254
Erste Schritte in Amerika 261
Ein nicht zustande gekommener Ortswechsel 267
Ein nicht zustande gekommener Kontakt 274
Das große Projekt 282
Zilsels Ende 289
Resümee 291
4 ‘Who is Ichheiser?’ – ein an sich und der Welt Gescheiterter 295
Auf dem Weg zu einer Kritik des Erfolgs 300
Mühsame erste Schritte 306
Ichheisers amerikanische Veröffentlichungen 313
Keiner flog über das Kuckucksnest 318
Resümee 330
5 Paul F. Lazarsfelds amerikanische Anfänge 333
Der Anfang als Rockefeller Fellow 333
Ein Mentor und andere Amerikaner 341
Transatlantische Subventionen 348
Vom distinguished foreigner zum penniless immigrant 352
Nutznießer des New Deals 361
Der Aufstieg zum Direktor eines besser dotierten Forschungsprojekts 371
6 Schumpeter als Helfer 375
Nazi-Freund? 377
Hilfe für entlassene Kollegen 380
Persönlicher Rat 386
Resümee 399
7 Etablierung in der Fremde 401
Danksagung 426
Drucknachweise 427
Abkürzungen 428
Tabellen und Grafiken 429
Quellen- und Literaturverzeichnis 431
Personen- und Sachregister 459
Yazar hakkında
Christian Fleck lehrt Soziologie an der Universität Graz. Er war Fellow an der Harvard University (USA) und am Center for Scholars and Writers der New York Public Library sowie Gründungsdirektor des Archivs für die Geschichte der Soziologie in Österreich (AGSÖ), Präsident des Research Committee Geschichte der Soziologie der International Sociological Association (ISA) und von 2005 bis 2009 Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Soziologie (ÖGS).