Frauen wollen sich heute ebenso im Beruf verwirklichen wie Männer und streben nach Karriere und beruflicher Anerkennung. Daraus können neue Konflikte innerhalb der Paarbeziehungen entstehen. Vor allem ist unklar geworden, wofür sich die Partner gegenseitig anerkennen, welche sozialen Ungleichheiten sich zeigen und in welchem Verhältnis Liebe und Leistung stehen.
Aufbauend auf Axel Honneths Anerkennungstheorie zeichnet Christine Wimbauer die aktuellen Veränderungen von Paarbeziehungen, Erwerbsarbeit und der sozialstaatlichen Anerkennungsordnung nach. Sie macht dabei deutlich, dass nicht nur die Selbstverwirklichungsversprechen der gegenwärtigen Arbeitswelt zwischen den Geschlechtern ungleich verteilt sind. In letzter Konsequenz kann das berufliche Leistungsstreben auch die Liebe zwischen den Partnern (z)ersetzen.
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Inhalt
Vorwort 11
I. Einleitung 13 1. Warum Anerkennung? 15 2. Axel Honneths Anerkennungstheorie 17 3. Fragestellung und Aufbau 22
II. Anerkennung – Geschlecht – Ungleichheit 27 1. Theoretische Grundlagen 27 1.1 Axel Honneths Anerkennungstheorie 28 1.1.1 Honneths Stufenmodell von Liebe, Recht und Wertschätzung 28 1.1.2 Diskussion und weitere Annahmen Honneths 42 1.1.3 Zwischenfazit 63 1.2 Anerkennung und Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern 65 1.2.1 Das Geschlechterverhältnis als ungleiches Anerkennungsverhältnis 66 1.2.2 Geschlechtsgebundene Ungleichheiten in Paarbeziehungen 79 1.2.3 Erklärungsansätze für Geschlechterungleichheiten 88 1.3 Fazit und die Fragen des Buches – erster Teil 102
2. Anerkennung im Wandel 105 2.1 Liebe und Paarbeziehungen im Wandel 105 2.1.1 Die romantische Liebe und das Familienernährermodell 106 2.1.2 Von der romantischen Liebe zum Code der Partnerschaft 110 2.2 (Erwerbs-)Arbeit im Wandel 118 2.2.1 Das männliche Normalarbeitsverhältnis 119 2.2.2 Subjektivierung, Entgrenzung und Vermarktlichung von Erwerbsarbeit 120 2.2.3 Kritik am Subjektivierungsdiskurs 126 2.2.4 Anerkennung und die Subjektivierung von Arbeit 132 2.3 Die sozialstaatlich-rechtliche ‘Anerkennungsordnung’ im Wandel 138 2.3.1 Deutschland als konservativer und versorgender Sozialstaat 140 2.3.2 Vom versorgenden zum aktivierenden Sozialstaat 144 2.3.3 Vom Familienernährer- zum adult worker-Modell 147 3. Fazit und Forschungsfragen – zweiter Teil 159
III. Empirische Untersuchung 165 1. Methodisches Vorgehen und Design 165 1.1 Methodologie: Ein hermeneutischer und ‘relationaler’ Ansatz 165 1.2 Projektkontext, Design und Datengrundlage 168 1.3 Erhebung der Interviews 172 1.4 Auswertung der Interviews 173 2. Einführung: Erste fallübergreifende Ergebnisse 176 2.1 Hohe Egalitäts- und Berufsorientierung 176 2.2 Ungleichheiten der Arbeitsteilungsarrangements 177 2.3 Entgrenzungen und das Verhältnis der Lebensbereiche 178 2.4 Zur Auswahl der dargestellten fiktiven Fälle 179 3. Exemplarische Falldarstellungen 180 3.1 Paar Müller: Traditionalisierung nach Familiengründung I 180 3.1.1 Fallkurzdarstellung 180 3.1.2 Paarbeziehung und Beziehungskonzepte 181 3.1.3 Berufliche Situation und Bedeutung von Erwerbstätigkeit 186 3.1.4 Haus- und Betreuungsarbeit, Familie und Kind 190 3.1.5 Veränderungen nach der Geburt des Kindes 192 3.1.6 Anerkennung und Ungleichheiten 197 3.2 Paar Nau: Traditionalisierung nach Familiengründung II 204 3.2.1 Fallkurzdarstellung 204 3.2.2 Paarbeziehung und Beziehungskonzepte 204 3.2.3 Berufliche Situation und Bedeutung von Erwerbstätigkeit 207 3.2.4 Haus- und Betreuungsarbeit, Familie und Kind 212 3.2.5 Anerkennung und Ungleichheiten 215 3.3 Paar Ott: Vom Hamsterrad und der weiblichen Doppellast 219 3.3.1 Fallkurzdarstellung 219 3.3.2 Paarbeziehung und Beziehungskonzepte 220 3.3.3 Betreuungsarrangement und Hausarbeitsteilung 225 3.3.4 Berufliche Situation und Bedeutung von Erwerbstätigkeit 226 3.3.5 Anerkennung und Ungleichheiten 233 3.4 Paar Pfaff: Von der Egalität des doppelten Vollkarriere-Paares 238 3.4.1 Fallkurzdarstellung 239 3.4.2 Paarbeziehung und Beziehungskonzepte 239 3.4.3 Berufliche Situation und Bedeutung von Erwerbstätigkeit 242 3.4.4 Haus- und Betreuungsarbeitsteilung und Familie 247 3.4.5 Un-/Gleichheit und Anerkennung 251 3.5 Paar Reiter: Von Ungleichheiten in der Paarsymbiose 259 3.5.1 Fallkurzdarstellung 259 3.5.2 Paarbeziehung und Beziehungskonzepte 260 3.5.3 Berufliche Situation und Bedeutung von Erwerbstätigkeit 263 3.5.4 Hausarbeitsteilung und Bedeutung von Familie und Freunden 273 3.5.5 Anerkennung und Ungleichheiten 275 3.6 Paar Saar: Von der Paarfusion und der Suche nach Balance 279 3.6.1 Fallkurzdarstellung 279 3.6.2 Paarbeziehung und Beziehungskonzepte 280 3.6.3 Berufliche Situation und Bedeutung von Erwerbstätigkeit 282 3.6.4 Haus- und Betreuungsarbeit, Familie und Freunde 291 3.6.5 Anerkennung und Ungleichheiten 294 4. Fazit der empirischen Untersuchung 300 4.
Yazar hakkında
Christine Wimbauer ist Professorin für Soziologie mit Schwerpunkt Soziale Ungleichheit und Geschlecht am Institut für Soziologie der Universität Duisburg-Essen. Von 2008 bis 2010 war sie Nachwuchsgruppenleiterin am Wissenschaftszentrum Berlin (WZB). Bei Campus erschien 2003 ihr Buch »Geld und Liebe. Zur symbolischen Bedeutung von Geld in Paarbeziehungen«.