Der Sammelband stellt die Frage nach dem Verhältnis von Naturrecht und Staat in Europa. Die Beiträge werfen in mehrfacher Hinsicht neues Licht auf die Geschichte der naturrechtlichen Staatslehre: In zeitlicher Hinsicht greift der Band bis in die Scholastik und bis ins 19. Jahrhundert aus. Als Grundlage zu einer vergleichenden Geschichte des Naturrechts werden neben Deutschland und der Habsburgermonarchie England, Frankreich, Italien und Spanien behandelt. Methodisch greifen die Aufsätze Grundsätze der ‘neuen Ideengeschichte’ auf; insbesondere wird nach den politischen Funktionen des Naturrechts gefragt und nach den Auswirkungen des Naturrechts als ‘politischer Sprache’ auf Rechtsnormen- und Gesetzgebungstheorie sowie auf die politische und rechtliche Praxis.
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Diethelm Klippel: Einführung Dieter Schwab: Der Staat im Naturrecht der Scholastik Jan Schröder: Politische Aspekte des Naturrechts in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts: Die Begründung des staatlichen Rechtserzeugungsmonopols Martin Fitzpatrick: Natural law, natural rights, and the Toleration Act in England, 1688-1829 Salvador Rus Rufino: Die Entwicklung des Naturrechts in der spanischen Aufklärung Wolfgang Schmale: Naturrecht und Staat in Frankreich Barbara Stollberg-Rilinger: Vom Volk übertragene Rechte? Zur naturrechtlichen Umdeutung ständischer Verfassungsstrukturen im 18. Jahrhundert Walter Demel: Naturrecht und Gesetzgebung in mittleren deutschen Territorien Wilhelm Brauneder: Vom Nutzen des Naturrechts für die Habsburgermonarchie Christof Dipper: Naturrecht und politische Reformen in Italien, 1750 – 1850 Hardtwig Brandt: Vernunftrecht und Politik im Vormärz Sibylle Hofer: Naturrecht und Staat in der deutschen Politischen Ökonomie um 1900