Die jahrzehntelange Vorrangstellung der Nationalgeschichte wird zunehmend herausgefordert, zum einen von der Regionalgeschichte, zum anderen von der Globalgeschichte. Trotz dieser gemeinsamen Gegenposition zur Nationalgeschichte gleicht das Verhältnis der Regional- und Globalgeschichte eher einem Neben- als Miteinander. Eine raumsensible Geschichtswissenschaft aber muss versuchen, die Räume der Regional- und Globalgeschichte im Zusammenhang zu denken. Dieses Heft stellt hierfür einige Fallbeispiele vor: Einerseits loten sie das Potenzial der Verbindung von global- mit regionalgeschichtlichen Fragestellungen und Ansätzen aus, andererseits zeigen sie die Vielfalt der Forschungsbereiche, in denen dieser Ansatz konkret angewandt werden kann, auf. Der zeitliche und räumliche Fokus liegt auf Regionen des habsburgischen Mitteleuropas und Italiens zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert.
INHALT
Jonas M. Albrecht, Surprising Similarities? Food market deregulation and the consequences of Laissez-Faire in Vienna, Paris and New York City, c. 1840–1880
Ellinor Forster, Mapping and Appropriating American Regions and Structures with ‘Austrian eyes’. Consuls of the Habsburg Monarchy in the United States as Intermediators in the 1820s and 1830s
Jonathan Singerton, Encountering the Fields of Fire. Neapolitan networks from Bohemia to Pennsylvania and the Transformation of Regional Study into Global Science
Andrea Komlosy, Güterketten als Bindeglieder zwischen Standort und Weltmarkt. Das Beispiel Semperit, 19.–21. Jahrhundert
Klemens Kaps, Forze motrici globali, ‘commercio universale’ asburgico e connessioni translocali. Reti mercantili tra Europa centrale e Atlantico spagnolo in un secolo di trasformazioni (1713–1815)
Marco Meriggi, I Reichstrotters e il regno Lombardo Veneto. Mobilità transregionale e funzionari pubblici nello spazio ‘globale’ dell’impero asburgico (1815–1860)
FORUM
William O’Reilly, Global, Regional and Small Spaces in eighteenth-century Habsburg Europe
Ulrike von Hirschhausen, Die Habsburgermonarchie in globaler Perspektive? Zur Rekonzeptualisierung eines europäischen Empires
Pieter M. Judson, Seeing the Habsburg Monarchy as a Global Empire in an Era of Self-Styled Nation-States
Martin Rohde, Ukrainische Zirkulationsräume oder transregionale Wege der ‘Ukrainekunde’ im Europa der Zwischenkriegszeit
Marcus Gräser, Die Bedeutung der ‘Region’ in der Globalgeschichte
REZENSIONEN / RECENSIONI
İçerik tablosu
INHALT
Jonas M. Albrecht, Surprising Similarities? Food market deregulation and the consequences of Laissez-Faire in Vienna, Paris and New York City, c. 1840–1880
Ellinor Forster, Mapping and Appropriating American Regions and Structures with ‘Austrian eyes’. Consuls of the Habsburg Monarchy in the United States as Intermediators in the 1820s and 1830s
Jonathan Singerton, Encountering the Fields of Fire. Neapolitan networks from Bohemia to Pennsylvania and the Transformation of Regional Study into Global Science
Andrea Komlosy, Güterketten als Bindeglieder zwischen Standort und Weltmarkt. Das Beispiel Semperit, 19.–21. Jahrhundert
Klemens Kaps, Forze motrici globali, ‘commercio universale’ asburgico e connessioni translocali. Reti mercantili tra Europa centrale e Atlantico spagnolo in un secolo di trasformazioni (1713–1815)
Marco Meriggi, I Reichstrotters e il regno Lombardo Veneto. Mobilità transregionale e funzionari pubblici nello spazio ‘globale’ dell’impero asburgico (1815–1860)
FORUM
William O’Reilly, Global, Regional and Small Spaces in eighteenth-century Habsburg Europe
Ulrike von Hirschhausen, Die Habsburgermonarchie in globaler Perspektive? Zur Rekonzeptualisierung eines europäischen Empires
Pieter M. Judson, Seeing the Habsburg Monarchy as a Global Empire in an Era of Self-Styled Nation-States
Martin Rohde, Ukrainische Zirkulationsräume oder transregionale Wege der ‘Ukrainekunde’ im Europa der Zwischenkriegszeit
Marcus Gräser, Die Bedeutung der ‘Region’ in der Globalgeschichte
REZENSIONEN / RECENSIONI
Günther Kaufmann/Andreas Putzer (a cura di), Lost & Found. Archäologie in Südtirol vor 1919 / Archeologia in Alto Adige prima del 1919 (Umberto Tecchiati)
Philipp Tolloi (a cura di), Archive in Südtirol / Archivi in Provincia di Bolzano. Geschichte und Perspektiven / Storia e prospettive (Katia Occhi)
Alois Niederstätter, Wäldar ka nüd jedar sin! Eine Geschichte des Bregenzerwaldes. (Michael Kasper)
Harald Heppner/Mira Miladinović Zalaznik (Hg.), Provinz als Denk- und Lebensform. Der Donau-Karpatenraum im langen 19. Jahrhundert (Ellinor Forster)
Oswald Überegger (Hg.), Minderheiten-Soldaten. Ethnizität und Identität in den Armeen des Ersten Weltkriegs (Willibald Rosner)
Andrea Di Michele, Tra due divise. La Grande Guerra degli italiani d’Austria (Nicola Fontana)
Maurizio Ferrandi, Il nazionalista. Ettore Tolomei. L’uomo che inventò l’Alto Adige (Giorgio Mezzalira)
Gunnar B. Zimmermann, Bürgerliche Geschichtswelten im Nationalsozialismus. Der Verein für Hamburgische Geschichte zwischen Beharrung und Selbstmobilisierung (Martin Göllnitz)
Elisabeth Malleier/Marlene Messner (Hg.), Agnes, Ida, Max und die anderen. NS-‘Euthanasie’ und Südtirol. Vergessen und Erinnern (Kirsten Maria Düsberg)
Horst Schreiber, Endzeit. Krieg und Alltag in Tirol 1945 (Stefan Lechner)
Martha Verdorfer, Die Frauen für Frieden. Gegen Aufrüstung und Krieg.
Südtirol 1980–1986 (Andrea Urthaler)
Günther Pallaver, Südtirols Parteien. Analysen, Trends und Perspektiven (Karlo Ruzicic-Kessler)
Yazar hakkında
Seit mehr als zwanzig Jahren stellt die Zeitschrift ‘Geschichte und Region/Storia e regione’ einen kritischen und originellen Orientierungs- und Bezugspunkt in der regionalgeschichtlichen Literatur Tirols dar. Mit ihrer thematisch breiten, interdisziplinären Ausrichtung und methodisch innovativen Ansätzen ist sie eine etablierte Alternative und Ergänzung zur klassischen Landesgeschichte. Als Forum für vergleichende Regionalgeschichte des mittleren Alpenraumes versucht die Zeitschrift, das oft geforderte Desiderat eines Vergleichs neuer regionalgeschichtlicher Studien ein Stück weit umzusetzen. Eine Besonderheit ist die Zweisprachigkeit der Zeitschrift (deutsch-italienisch), die sich als Kontaktstelle und Scharnier zwischen der italienischen und österreichisch-deutschen Forschungslandschaft begreift.