Im Heiligen Römischen Reich bildete Straßburg ein wichtiges wirtschaftliches und kulturelles Zentrum, mit der Reformation erlangte die Buchherstellung Bedeutung. Die Besetzung der Stadt durch Frankreich im Jahr 1681 drängte den Einfluss reformatorischen Gedankenguts zurück. Denn obwohl weiterhin Religionsfreiheit bestand, verfolgten die französischen Könige eine Rekatholisierungspolitik. Dennoch bestand die renommierte, 1621 gegründete, lutherisch geprägte Universität fort. Nach der Revolution von 1789 wurde die Stadt zu einem Ort des Exils für deutsche Republikaner und oppositionelle Intellektuelle. Vor diesem Hintergrund leistet der Band einen Beitrag zu der Erforschung des geistigen Lebens in Straßburg im Spannungsfeld deutscher und französischer Kultur.
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Robert Seidel, Frankfurt am Main
Über die Legitimation von Widmungsschriften – Elias Silberrads Straßburger Thesendruck De dedicationum literariarum moralitate
Sikander Singh, Saarbrücken
Pancratz der eingefleischte Polter-Geist – Ein anonymes Straßburger Volksstück aus dem Jahr 1722
Annette Kliewer, Mainz/Bad Bergzabern
Eulogius Schneider als literarische Figur – ‘Hergeloffener’ oder ‘Brückenbauer’ zwischen Deutschland und Frankreich?
Hermann Gätje, Saarbrücken
Johann Gottfried Herder und Georg Büchner
Elisa Garrett, Bayreuth
Straßburg als Architektur der Dichtkunst: Sprachphilosophie und Künstlertum im Sturm und Drang
Matthew Feminella, Tuscaloosa/AL
‘Mensch, die sind zu groß für unsere Zeit’: Space, Nation and the Location of Satire in Lenz’ Pandämonium Germanikum
Uwe Hentschel, Chemnitz
Patriotismus in der Fremde. Deutsche Reisende in Straßburg zwischen 1770 und 1830
Stefan Knödler, Tübingen
Das Straßburger Münster als Identifikationsort bei Ehrenfried, August und Adolf Stöber
Raphael Fendrich, Heidelberg
‘Verräther an Glauben und Vaterland’ – Zur Darstellung der französischen Partei in Heribert Raus Roman Der Raub Straßburgs (1862)