Der Wiener Kinderarzt und Heilpädagoge Hans Asperger ist als Erstbeschreiber des Autismus und Namensgeber des Asperger-Syndroms weltbekannt. Er galt lange Zeit als Gegner des nationalsozialistischen Regimes, gar als Retter von Kindern mit Behinderung vor der systematischen Ermordung unter dem NS-Regime. Doch kann dieses Bild einer aktiv widerständigen Position Aspergers aufrechterhalten werden?
Herwig Czech legt eine kritische und fundierte Untersuchung von Aspergers Leben, politischer Orientierung und beruflicher Laufbahn vor und während der NS-Herrschaft vor. Anhand von bisher unbekannten Archivdokumenten zeigt er, dass sich Asperger an das Regime anpasste. Er trat mehreren NS-Organisationen bei, unterstützte öffentlich »rassenhygienische« Maßnahmen wie zum Beispiel Zwangssterilisationen und kooperierte in mehreren Fällen mit der »Kindereuthanasie«. So wird deutlich, dass Asperger eine wesentlich problematischere Rolle spielte, als bisher angenommen.
İçerik tablosu
Die schiefe Ebene: Asperger heute
Vorwort
Peter Rödler
Vorwort des Autors
Einleitung
Aspergers Karriere vor 1938
Aspergers politische Orientierung vor 1938
Politischer Werdegang nach dem Anschluss 1938
Aspergers jüdische Patient:innen
»… so tun wir damit auch unserem Volk den besten Dienst«
Asperger und die »Rassenhygiene«
Grenzen der »Bildungsfähigkeit«
Asperger und die »Euthanasie«-Anstalt Am Spiegelgrund
Aspergers Diagnosen im Vergleich zu jenen vom Spiegelgrund
Asperger in den Nachkriegsjahren
Schlussfolgerungen
Nachwort: Facetten einer Kontroverse
Abkürzungen
Abbildungen
Literatur