Unter dem Begriff der „Devianz“ können Verhaltensweisen oder Einstellungen verstanden werden, welche von allgemein anerkannten, normativen Erwartungen einer Gesellschaft abweichen und entsprechend einer informellen oder formellen Sanktionsdrohung unterliegen. Die deviante Missachtung institutioneller Begrenzungen und gesellschaftlich etablierter Normen geht häufig einher mit der Entstehung von Subkulturen.
Devianz steht im Spannungsfeld zwischen eigeninteressierter Handlungswahl, situativen Anreizen und durch Merkmale der sozialen Situation moderierten normativen Aspekten. Bei der Erklärung von Devianz sind neben der Theoriebildung auch Aspekte von deren empirischer Erfassung von zentralem Interesse. So zeigt sich bei der Messung von Devianz ein enger Zusammenhang zu Problemen der sozialen Erwünschtheit und Antwortverweigerung.
Der vorliegende Sammelband vereint Beiträge, die mit einem empirisch-analytischen Zugang das Thema Devianz und Subkulturen erforschen.Ein zentrales Ziel ist, die Entstehungsbedingungen und Folgen von Normverletzungen und die Messung von Devianz auf eine theoretisch präzise und evidenzbasierte Grundlage zu stellen. Auch soll der Sammelband zu experimenteller Forschung zu Devianz und Subkulturen anregen.
İçerik tablosu
Die Rolle sozialer Normen in einer weiten Rational Choice Theorie der Kriminalität.- Drogenkonsum als rationale Wahl: dynamische Modelle.- Heikle Fragen und Vertrauen: Erklärungen des Antwortverhaltens in Randomized Response Surveys.- Let’s Ask About Sex: Methodological Merits of the Sealed Envelope Technique in Face-to-Face Interviews.- Die Person Sum Technique: Ein neues Instrument zur Erhebung quantitativer heikler Items.- Die Messung der Durchsetzung informeller Normen im Vignetten- und Feldexperiment.- Akademisches Fehlverhalten: Wie ehrlich berichten Studierende über Täuschungen?- Selbstbericht und Vignette als Instrumente zur empirischen Abbildung von Gewalt als Sanktionshandlung.- Frauen – Das ängstliche Geschlecht?.
Yazar hakkında
PD Dr. Ivar Krumpal und Prof. Dr. Roger Berger sind am Institut für Soziologie der Universität Leipzig tätig.