Menschenrechte sind universell. Dieser Anspruch bietet jedoch immer wieder Anlass für Kritik. Das Buch fragt, warum es diese vehementen Kritiken gibt und inwiefern der Universalismus der Menschenrechte dennoch zentral ist. Es beantwortet diese Fragen, indem es sowohl die Kritiken am Universalismus als auch den Universalismus der Menschenrechte selbst auf die jeweiligen Formen und Effekte hin untersucht. Mit dem Postkolonialismus, dem Kulturrelativismus, dem Kollektivrecht sowie dem Feminismus werden vier prägnante Debatten um den Universalismus der Menschenrechte vorgestellt und mit nachvollziehbaren Beispielen in Verbindung gesetzt. Daraus entwickelt das Buch das Modell eines vermittelten Universalismus, der die Stärken der Kritiken aufnehmen und ihre jeweiligen Grenzen deutlich benennen kann.
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Abkürzungsverzeichnis
Einleitung
1 Menschenrechte und Universalismus
1.1 Das internationale Menschenrechtsregime
1.1.1 Völkerrechtliche Kernelemente des internationalen Menschenrechtsregimes
1.1.2 Weitere Elemente des internationalen Menschenrechtsregimes
1.1.3 Instrumente der Durchsetzung von Menschenrechten
1.1.4 Unteilbarkeit der Menschenrechte
1.1.5 Menschenrechte und staatliche Souveränität
1.1.6 Rechtliche, politische und moralische Dimensionen der Menschenrechte
1.1.7 Transnationalisierung des Rechts
1.1.8 Menschenrechte als Regime
1.2 Der Universalismus der Menschenrechte
1.2.1 Die Doppelläufigkeit des menschenrechtlichen Universalismus
1.2.2 Formen des Universalismus
Vermittlung als Grundlage des vermittelten Universalismus
2 Der Vorwurf „Menschenrechte sind westlich“. Die postkoloniale Kritik am westlichen Universalismus von Menschenrechten
2.1 Postkoloniale Perspektiven
2.2 Westliche und nicht-westliche Elemente im Menschenrechtsregime
2.2.1 Die Idee der Menschenrechte
2.2.2 Die Institutionalisierung der Menschenrechte
2.2.3 Die Anwendung der Menschenrechte
Das Element des pluralen Universalismus
Das Element des machtsensiblen Universalismus
Das Element des partikular vermittelten Universalismus
2.3 Konklusion
3 Der Vorwurf „Es gibt keinen Universalismus“. Die kulturrelativistische Kritik am abstrakten Universalismus von Menschenrechten
3.1 Der frühe Kulturrelativismus
3.2 Der frühe Kulturrelativismus und die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
3.3 Kritiken und Ausdifferenzierungen des Kulturrelativismus Die Praxis der weiblichen Genitalexzision
3.4.1 Die Praxis
3.4.2 Einseitiger Kulturrelativismus
3.4.3 Einseitiger Universalismus
3.4.4 Die weibliche Genitalexzision im Kontext
3.4.5 Der freie Wille und Menschenrechte
Das Element des kulturrelativistisch vermittelten Universalismus
3.5 Konklusion
4 Der Vorwurf „Menschenrechte bedrohen Kulturen“. Die kollektivrechtliche Kritik am individualistischen Universalismus von Menschenrechten
4.1 Gruppenrechte als Minderheitenrechte
4.2 Liberalismus und Kommunitarismus
4.2.1 Charles Taylors differenzierter Kommunitarismus
4.2.2 Will Kymlickas gruppendifferenzierender Liberalismus
4.2.3 Susan Moller Okins feministischer Liberalismus
4.2.4 Kollektive Menschenrechte im Rahmen von Liberalismus und Kommunitarismus
4.3 Indigene Menschenrechte
4.3.1 Die Entwicklung indigener Menschenrechte
4.3.2 Indigenität als Ressource für Gruppen
4.3.3 Indigenität als Imperativ für Individuen
4.3.4 Kollektive und individuelle Menschenrechte
Das Element des gesellschaftlich vermittelten Universalismus
Das Element des kulturreflexiven Universalismus
Das Element des Mehrebenen-Universalismus
4.4 Konklusion
5 Der Vorwurf „Menschenrechte sind für Männer“. Die feministische Kritik am Partikularismus von Menschenrechten
5.1 Feminismus
5.2 Frauen Menschenrechte
5.3 Der Partikularismus der öffentlichen Menschenrechte
Das Element des privat und öffentlich vermittelten Universalismus
5.4 Der Partikularismus postkolonialer, kulturrelativistischer und kollektivrechtlicher Kritiken am Menschenrechtsregime
Das Element des normativen und offenen Universalismus
5.5 Konklusion
6 Der vermittelte Universalismus der Menschenrechte
6.1 Die moralische Dimension der Menschenrechte
6.1.1 Die Rolle der Moral in Menschenrechtsdiskussionen
6.1.2 Zwei Formen von Kritik
Das Element des moralisch vermittelten Universalismus
6.2 Normative Bezugspunkte
6.2.1 Menschenwürde
6.2.2 Leiden
6.2.3 Gesellschaftlich vermittelte Freiheit
6.3 Konklusion
Literaturverzeichnis
Register
Yazar hakkında
PD Dr. Janne Mende ist Forschungsgruppenleiterin am Max-Planck-Institut f. Ausländisches Öffentliches Recht und Völkerrecht. Sie lehrt und forscht zu Menschenrechten und dem globalen Regieren.