Dieses Buch füllt eine Lücke in der Jahrhundertchronik der Manns. Es gibt viele Darstellungen der komplizierten Vater-Sohn-Beziehung zwischen Thomas Mann und seinem ältesten Sohn Klaus, und auch über die ungleichen Brüder Heinrich und Thomas ist schon oft geschrieben worden. Weitgehend unerforscht blieb bisher die Beziehung zwischen Heinrich Mann und seinem Neffen Klaus – obwohl diese beiden eine große politische Nähe verband. Ein Roman wie Klaus Manns «Mephisto» ist ohne Heinrich Manns «Der Untertan» gar nicht zu denken. In gewisser Hinsicht war Onkel Heinrich für Klaus eine Art geistiger Vater, zeitweilig sogar ein Vaterersatz.
Im Zentrum des Buches steht der weitgehend unveröffentlichte Briefwechsel zwischen Klaus und Heinrich Mann, der vollständig abgedruckt und von den Herausgebern ausführlich kommentiert und erläutert wird.
Darüber hinaus werden erstmals sämtliche Tagebucheinträge Klaus Manns über seinen Onkel publiziert sowie alle wichtigen Aufsätze, die Neffe und Onkel übereinander geschrieben haben.
Den zweiten Schwerpunkt des Buches bildet ein ausführliches Doppelporträt von Klaus und Heinrich Mann. Inge Jens und Uwe Naumann schildern darin die Rolle der beiden Schriftsteller in den politischen und literarischen Auseinandersetzungen ihrer Zeit. Zugleich wird die verborgene Dreiecksgeschichte Thomas – Heinrich – Klaus Mann zum ersten Mal eingehend dargestellt.
Yazar hakkında
Uwe Naumann, geboren 1951 in Hamburg. Studium der Germanistik, Soziologie und Pädagogik in Hamburg und Marburg. 1976 Erstes, 1979 Zweites Staatsexamen für das Lehramt an Gymnasien. 1983 Promotion. 1984 bis 1985 Mitarbeiter der Hamburger Arbeitsstelle für deutsche Exilliteratur, Universität Hamburg. Seit 1985 Mitarbeit im Lektorat der Rowohlt Verlage, 2000 bis 2012 Programmleiter Sachbuch bei Rowohlt, danach Koordinator E-Book. Seit Ende 2016 im Ruhestand, weiterhin beratende Tätigkeit für Rowohlt. Lehrbeauftragter an den Universitäten Lüneburg und Mainz. Herausgeber der Reihe «rowohlts monographien».
Features, Essays und Kritiken für verschiedene Rundfunkanstalten. Herausgeber der Werke von Klaus und Erika Mann und von Heinar Kipphardt. Edierte die Bildbände «‹Ruhe gibt es nicht, bis zum Schluß›. Klaus Mann (1906–1949)», 1999, und «Die Kinder der Manns. Ein Familienalbum», 2005. Zahlreiche weitere Editionen, vor allem zur deutschsprachigen Exilliteratur.