Das Büchlein »Die Erotik« bildet den Höhepunkt von Lou Andreas-Salomés vorfreudianischer Essayistik zur Geschlechterfrage. In ihm verbinden sich Einflüsse aus Wilhelm Bölsches »Liebesleben in der Natur« mit ihrer eigenen physiologisch-mystischen Lebensphilosophie vor dem Hintergrund der sich neu formenden Sexualwissenschaften.
Der Essay umkreist den Themenkomplex »Erotik – Sexualität – Liebe« auf sozialer, geschlechtlicher, kultureller und biologischer Ebene. Dabei wird der Erotik bzw. der Geschlechterliebe eine katalysatorische Urkraft zugesprochen, die dem Individuum eine Rückführung zu spirituellen Einheitserfahrungen ermöglicht.
Um das Unaussprechliche der »unio mystica« verbal auszudrücken, bedient sich die Autorin einer metaphorischen Sprache, die Raum schafft für weitere Untersuchungen zum Diskurs einer (weiblichen) Essayistik der Moderne.
İçerik tablosu
Zu Lou Andreas-Salomé 2
Zur Herausgeberin 2
Editorische Notiz 6
Die Erotik 7
– Einleitung 9
– Basis 12
– Thema 17
– Der sexuelle Vorgang 22
– Das erotische Wahngebilde 27
– Erotik und Kunst 31
– Idealisation 34
– Erotik und Religion 38
– Erotisch und sozial 43
– Mutterschaft 46
– Das Weib 50
– Männlich und weiblich 56
– Wertmaße und Grenzen 61
– Lebensbund 66
– Schluß 71
Materialien 75
– Heinrich Meyer-Benfey: Die Erotik (1910) 77
– Thassilo von Scheffer: Die Erotik (1912) 80
Verzeichnis der Erstdrucke/Erläuterungen 83
Nachwort 101
Literatur 119
Siglen und Abkürzungen 121
Zeittafel 122
Personenverzeichnis 124
Yazar hakkında
Das Leben der Lou Andreas-Salomé (1861–1937) umfasst die
Emanzipation vom zaristischen Russland mit Hilfe eines sehr
scharfen und sich keinerlei Zwängen beugenden Verstands, die
finanzielle Unabhängigkeit mit Hilfe der Schriftstellerei und die
bereitwillige umfassende Akzeptanz des psychoanalytischen
Prinzips in Bewunderung ihres Gründers.
Die Stadien dieses Lebens könnten auch betitelt werden mit
den Weggefährten jener Zeiten – Friedrich Nietzsche, Rainer
Maria Rilke, Sigmund Freud –, man wird damit jedoch diesem
selbstbestimmten Frauenleben nicht annähernd gerecht.
Eine ausführliche Lebensbeschreibung findet sich in: »Lou
Andreas-Salomé. ›Wie ich dich liebe, Rätselleben‹. Eine Biographie
«, von Michaela Wiesner-Bangard und Ursula Welsch.