»Welt vor Augen« ist eine Essay-Sammlung besonderer Art. Der Band bedeutet die Wiederentdeckung eines Prosa-Schriftstellers, dessen Arbeiten das Understatement der Tagesschriftstellerei benützten. Manuel Gasser, Mitbegründer der Weltwoche und Chefredakteur der internationalen Kulturzeitschrift du, Homme de lettres, der vom Auge aus schreibt, gestaltet seine Begegnungen mit Städten, Ländern und berühmten Zeitgenossen zu einem erregenden Lese-Abenteuer. Indem Hugo Loetscher jeden Aufsatz knapp kommentiert und die Sammlung als Komposition vorlegt, präsentiert sich »Welt vor Augen« als Porträt eines Prosaschriftstellers nach dessen eigenen Schriften wie auch als eine Art Roman aus Aufsätzen eines Zeitgenossen.
»Ich könnte mir Leser vorstellen, die schon in ihren nächsten Ferien sich aufmachten, um einen Teil von Manuel Gassers zivilisierter Odyssee nachzuvollziehen; Syrakus oder Salisbury, Ägina oder Urbino. Freilich müssten sie bedenken, dass zu solchen Abenteuern des Auges und der Seele zwei gehören im glücklichen Zusammentreffen: Reise und Reisender.« (Golo Mann in Die Weltwoche)
İçerik tablosu
Hugo Loetscher: Vorwort
I. D E R P A R A D I E S S U C H E R
Aufenthalt in Monemvasia
Segelschiff im Mittelmeer
II. D I E Z A U B E R G Ä R T E N
Die gute Stunde
Die Päonie
In Holland festgestellt [Bruchstück]
Der Zauberer von Orgeval
Unterm Doppeladler
III. V E R U R T E I L T Z U R E I S E N
Kunst an Ort und Stelle
Herbstfahrt zu Pacher
Wanderungen auf Kreta
Staunen in Apulien
Bei Joan Miró
IV. D A S S C H Ö N E U N D D A S A N D E R E
Ansicht der Stadt Salisbury
Schönheit einer als hässlich verschrienen Stadt
Die andere Möglichkeit
Besuch bei Henry Moore
Die Barackenstadt
V. D I E S P I E L V E R D E R B E R
Im Schutze der Maginotlinie …
»Stadt und Festung Belgrad …«
Brief nach Neuseeland
Land der Kapellen
Acht Tage im unbesetzten Frankreich
Sprung über die Grenze
VI. D A S B Ö S E M Ä R C H E N
Berlin Alexanderplatz 1947
Ruinenkoller
Kleine Berlinerfreuden
Augenschein in Trier
Das Wirtshaus im Spessart
VII. R Ü C K K E H R, O H N E W E G G E G A N G E N Z U S E I N
Die zeitlose Geburtstagsparade
Weekend in Oxford
Streifzüge nach Sardinien
Palermo – Porträt einer Stadt
VIII. L I E B H A B E R D E S A U S S E R O R D E N T L I C H E N
Paris am Donnerstag
Das Lied der Inseln
Nîmes, 28. August 1960
Rom im Winterschlaf
IX. D I E K U N S T D E R N A I V E N A U G E N
Cézanne, einem Kinde erklärt
Urbino – die braune Stadt
Auskunft über den Fotografen August Sander
Beschreibung der Insel Ägina
X. U M S T A U N E N Z U D Ü R F E N
Lob der Camargue
Die Freunde mit dem Denkmal
Syrakus
Yazar hakkında
Manuel Gasser wurde 1909 in Luzern geboren. 1930 ging der Journalist als Frankreich-Korrespondent für das Feuilleton der Neuen Zürcher Zeitung nach Paris. Im November 1933 erschien die erste Nummer der von ihm gemeinsam mit Karl von Schumacher begründeten Weltwoche. Von 1933 bis 1957, unterbrochen von Korrespondententätigkeiten in Berlin und London, war Gasser deren Feuilletonredakteur. 1958 wurde er Chefredakteur der Kulturzeitschrift du und blieb dort bis 1974. Manuel Gasser starb 1979 in Zürich.
Von Manuel Gasser außerdem in der Edition diá:
Erinnerungen und Berichte
Herausgegeben von Klara Obermüller
ISBN 9783860345436