Der psychisch allzu gesunde Mensch wird im Psychotherapeutenslang gelegentlich als »Nor- path« bezeichnet: Das »Normale« ist immer auch ein bisschen langweilig. Die Abweichung von der Norm, das Exzentrische, das Bunte, das Überraschende, das Großartige und das Tragische sind es, die dem alltäglichen Leben die Würze geben. Mit allem Respekt vor dem Leiden der Betroffenen kann man sagen, dass es nicht selten die schwierigen, psychisch belasteten oder kranken Menschen sind, die uns am meisten faszinieren mit der Intensität von Leidenschaft und Verzweiflung, die ihnen ihr Leiden aufzwingt. Kein Wunder also, dass zwischen Babelsberg und Hollywood die großen Leinwandhelden von je her mit seelischen und zwischenmenschlichen Konflikten zu kämpfen haben, wobei sie oft genug die Grenze zur Psychopathologie überschr- ten. Dies ist natürlich längst auch den Studiobossen klar, weshalb sie seit Jahrzehnten für viele ihrer Filme ganze Beratungsstäbe von Psychiatern und Psychologen anstellen, um ihre »- störten« Helden und Heldinnen möglichst realistisch erscheinen zu lassen. Umgekehrt ist die traditionelle Nähe zwischen den Disziplinen der Seelenheilkunde und dem Kino wenig überraschend, finden wir ärztlich und psychotherapeutisch Tätigen doch auf der Leinwand Menschen, die unseren Patienten ähnlich sind, und die wir daher glauben, besonders gut zu verstehen. Daher werden Spielfilme mehr und mehr dazu genutzt, psychische Prozesse und Störungen zu analysieren und der Fachöffentlichkeit darzustellen.
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Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen (ICD-10: F0).- Die Lichter gehen aus.- Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen (ICD-10: F1).- Identitäten zwischen Rausch und Realität.- Requiem für einen Traum.- Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störung (ICD-10: F2).- Wonach ich suchte, das war ein Leben….- Familiengeheimnis im Spiegel der Krankheit.- Abstoßend.- Der Traum vom vollkommenen Menschen.- Wahnsinnige Liebe: Die Liebe einer Wahnsinnigen?.- Affektive Störungen (ICD-10: F3).- Mutterseelenallein.- Ich bin der Welt abhanden gekommen.- Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen (ICD-10: F4).- Der Sauerkrautpoet.- Väter und Söhne.- Im Gefängnis der Angst und die Kunst des Fliegens.- Hören im Zwischenraum.- Denk Dir einen Himmel für mich aus — zur Psychodynamik der Bewältigung einer Krebserkrankung.- Das Selbst, das nichts von sich weiß.- Die bizarre Botschaft des Körpers.- Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen (ICD-10: F6).- Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!.- Nur wer die Sehnsucht kennt ….- Grausam — rücksichtslos — selbstbezogen.- Howling at the moon — wir jaulen den Mond an, verdammt nochmal!.- Die Klavierspielerin.- Gefrorenes Leben.- Ich bin Alkoholiker. Ich bin süchtig. Ich bin schwul. Ich bin ein Genie.- Narzissmus und Narzissmus und Narzissmus.- Mann oder Frau, wer weiß es genau?.- Voyeurismus im Zeitalter der Schaulust.- Kinderliebe, Pädophilie und pädosexuelle Straftaten.- Zurückhaltung ist Gift.- Entwicklungsstörungen (ICD-10: F8).- Im eigenen Koordinatensystem gefangen.