Die Vita Heinrich Seuses zählt aufgrund ihrer Komplexität und ihres literarischen und theologischen Anspruchs zu den herausragenden Textzeugnissen der spätmittelalterlichen mystischen Literatur. Die vorliegende Arbeit erschließt die Vita über die Figur des Dieners der ewigen Weisheit, die das narrative Zentrum bildet. Die narratologische Kategorie ‘Figur’ wird dazu erweitert und für den geistlichen Text und seinen Entwurf eines geistlichen Lebensmodells adaptiert. Mit diesem Ansatz kann die Textanalyse beschreiben, welche narrativen Verfahren die Figur konstituieren und in welchem Verhältnis die narrative Gestaltung und die theologischen Konzepte stehen.
İçerik tablosu
Einleitung
Teil I: Figur im Rahmen – Phänomene der Verschachtelung
1.1 Das Strukturmodell – Erzeugung des Narrativs im Dreistufenweg
1.2. Modellfiguren und Figurenmodelle
Teil II: Narrative Genese der Figur
2.1 Die Konstruktion der Figur – Benennung und Erzeugung
2.2 Räume der Inszenierung – Stabilisierung der religiösen Identität
2.3 Räume des Leidens 1 – Inszenierungsformen der Passion
2.4 Vom Erzählen zum Dialog – Unterweisung in die richtige Lebensführung
2.5 Räume des Leidens 2 – Das langsame Sterben im Außenraum
2.6. Transgression des Narrativs – Reflexion und Offenbarung
Teil III: Auflösung des Narrativs und Individualisierung der Figur
3.1 Zerlegte Textstrukturen und Auflösung des Narrativs
3.2 Die Lehre – Vermittlung und Aneignung
3.3 Die Multiplikation des Leidens – Lektüre und compassio
3.4 Das liehte eins guten underscheids – Erleuchtung ‘hinter’ dem Text
3.5 Transgressionen der Figur
3.6 Der vervielfältigte Textschluss
Zusammenfassung
Anhang