Archive sind nicht nur die Schatzkammern der Kultur, sie sind Herausforderungen an die Art, wie wir denken, handeln – und vielleicht auch fühlen. Ein erweitertes Verständnis des Archiv-Begriffs, der nicht mehr nur das passive Reagieren, sondern das aktive Eingreifen, Fragen und Forschen meint, steht im Zentrum dieser vielschichtigen Auseinandersetzung mit den Grundbedingungen unseres Erinnerns, Bewahrens und Vergessens. Ohne fordernde ethische oder politische Fragen auszublenden, wird anhand zentraler Beispiele der Film- und Mediengeschichte dem Verstehen von Quellen nachgespürt.
İçerik tablosu
1. Aufrisse und Plateaus
1.1 Aufblende: song (or: on the different meanings of being framed)
1.2 Spur und Schmutz
1.3 Theorie, Geschichte und Funktion der (Film-)Archive
1.3.1 Konditionen des Bewahrens
1.3.2 Erinnerungsdiskurs und Archivsystem
1.3.3 Zum Beispiel der Filmarchive
1.3.4 Audio-visuelle Bestände
1.3.5 Zur Politik des Archivs
1.3.6 Preservation und Präsentation
1.3.7 Der Brighton-Effekt
1.3.8 Narrativität und Temporalität
1.4 Historische, mediale und choreografische Vorbedingungen filmischen
Denkens und Wirkens
1.4.1 (Hier) und (Jetzt)
1.4.2 Geschichte(n)
1.4.3 Körper/Relationen/Codes
1.4.4 Sehen (lassen)
1.4.5 Freiheit vs. Tugend
2. Regeln und Relationen
2.1 Korrektiv und Bildverschiebung: 1895, Pöch, Freud, Röntgen und
Kino
2.1.1 Geister sehen. Zur Veränderung der visuellen Kultur und ihrer
(Seh-)Räume um 1895
2.1.2 Sichtbarkeit
2.1.3 Lebendigkeit
2.1.4 Unsterblichkeit
2.2 Regulativ: Filmzensur als historisches und quellenkundliches Element
2.2.1 Spannungsverhältnisse
2.2.2 Historische Entwicklungslinien
2.2.3 Zwischenergebnisse
2.3 Konstitution 1: Körper als Austragungsort (Der lauernde Horror)
2.3.1 Konditionen und Konzepte
2.3.2 Körperspektakel
2.3.3 Zur Konstruktion des Monströsen
2.3.4 Das Fremde als das Barbarische
2.3.5 Die Industrialisierung der Attraktionen
2.3.6 Das neue Spektakel: Kino
2.3.7 Ikonophagie und Schaulust
2.3.8 Katharsis: Furcht und Schrecken
2.3.9 Theaterkonzepte und Wechselbeziehungen zum frühen Horrorfilm
2.3.10 Wandel und Kritik
2.4 Konstitution 2: Ort- und Medienwechsel
2.4.1 Verbrechen zahlt sich aus
2.4.2 Urbanität und Mythologie
2.4.3 Tönende Stille
2.4.4 Fantômas lebt!
2.5 Konstitution 3: Begehren und Inszenierung (Saturn-Film)
2.5.1 Differenzen und Differenzierungen
2.5.2 Archiv und Geschichte
2.5.3 Kontrakte und Kontexte
2.6 Konstitution 4: Avantgarde und Kanon
2.6.1 Avantgarde/Film/Österreich
2.6.2 Sterben nach Vorlage
2.6.3 Post-Apokalypse(n)
2.6.4 Exit/No Exit
2.7 Rechte Flanke: Film Noir (Archivgespeiste Ästhetik 1)
2.7.1 Im Zwielicht
2.7.2 Düstere Passagen
2.7.3 Ästhetisches Prinzip
2.8 Linke Flanke: Punk Film (Archivgespeiste Ästhetik 2)
2.9 Inkubation und Metaphysik: 28 Days Later
2.9.1 Bioterror
2.9.2 Zyklen
2.10 Latenz und Aktualisierung
2.10.1 Gewöhnliche, lackschwarze Dunkelheit
2.10.2 Spirale und Labyrinth
3. Prophetie und Poetik
3.1 Choreografie und Archiv
3.1.1 Verknüpfungsversuche
3.1.2 Denken ist Pflicht
3.1.3 Decodierungsstrategien
3.1.4 Lesen und Anwenden
3.2 Abspann: song (or: on the different meanings of being framed)
4. Quellenverzeichnis
4.1 Literaturverzeichnis
4.2 Filmverzeichnis
Yazar hakkında
1975 in Wien geboren. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaft, Germanistik und Philosophie in Wien. Autor, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Filmarchiv Austria, Lektor an der Universität Wien. Literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften (u.a. kolik, Krachkultur, LICHTUNGEN) und Anthologien (u.a. Zum Glück gibt’s Österreich, Wagenbach). Zahlreiche literarische Buchpublikationen, zuletzt: »In dunklen Gegenden« und »Lob der Brandstifterin«.