Vor bald genau 500 Jahren begann eine welthistorische Wende. Heute deutet man die dramatischen Ereignisse der Zeit fast unvermeidlich als Umbruch vom manchmal düster wirkenden Mittelalter zur irgendwie helleren Neuzeit. Der hoffnungsfroh konnotierte Schwung dessen, was damals begann, klingt schon im Namen der Epoche an: Reformation. Ikonische Bilder werden aufgerufen: von Thesenanschlag, Luther standhaft vor dem Reichstag, so wahr ihm Gott helfe, von Gnade und Teufel, Tintenfass und Bauernkrieg.
Thomas Kaufmann, einer der besten Kenner der Epoche, versteht die Reformation als gesamteuropäische Bewegung mit globalen Folgen. Mit ihr formte sich nicht nur ein evangelisches Christentum aus, sondern mehrere unabhängige, eigenständige Kirchen und protestantische Glaubensgemeinschaften, und überhaupt eine Pluralisierung des Christentums. Denn natürlich war Luther nur einer ihrer Protagonisten, und die Reformation ergriff England oder Schweden anders als die Schweiz.
İçerik tablosu
Der kleine Junge und die alte Burg
Reformation – einige Vorklärungen
Lateineuropa um 1500
Luther und die Anfänge der reformatorischen Bewegung
Die Reformation im Reich und in Europa
Lutheraner, Reformierte, Täufer, Spiritualisten – die theologische Vielfalt der Reformation
Konsolidierung und Erneuerung des römischen Katholizismus
Die europäischen Religionskonflikte und ihre unterschiedlichen Lösungen
Die historische Bedeutung der Reformation
Im Anhang Lektüretipps
Yazar hakkında
Thomas Kaufmann, geb. 1962, ist Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät der Universität Göttingen und Vorsitzender des Vereins für Reformationsgeschichte. Er hat zahlreiche Bücher zur Theologie-, Kultur- und Sozialgeschichte des Christentums in Spätmittelalter und Früher Neuzeit vorgelegt und ist einer der führenden Experten der Luther- und Reformationsforschung.