Bei dem »schönen Buch« handelt es sich um ›Der Mantel der Träume. Chinesische Novellen von Béla Balázs. Mit 20 Bildern von Mariette Lydis‹, das 1922 in der Verlagsanstalt D. & R. Bischoff erschienen war. Zwar verfasste Mann dazu kein Vorwort, wie es sich der Verleger ursprünglich gewünscht hatte, schildert Szenen und Illustrationen dafür aber hier in aller Farbigkeit: »Welche barocken Träume, grotesken Szenen, gespenstisch-lächerlichen, sonderbaren und schaurigen Einfälle! Es angelt ein Zopfträger von skurriler Haltung bei Mondschein in einem Weiher; […] Gelehrte mit langen Fingernägeln reiten auf einem Zweihufer durch die Bläue«. Auf den Punkt gebracht: »Das alles ist merkwürdig, originell und unheimlich.« Mann hatte den ungarischen Filmtheoretiker und Schriftsteller Balázs, der ab 1919 in Wien lebte, wohl über Georg Lukács kennengelernt, dessen Essaysammlung ›Die Seele und die Formen‹ (1911) ihm als Inspirationsquelle für den ›Tod in Venedig‹ gedient hatte. Drei Jahre nach dem Erstabdruck im Morgenblatt der Neuen Freien Presse vom 21. Mai 1922 nahm Mann die Besprechung auch in seinen Sammelband ›Bemühungen‹ (1925) auf.
Yazar hakkında
Thomas Mann, 1875–1955, zählt zu den bedeutendsten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Mit ihm erreichte der moderne deutsche Roman den Anschluss an die Weltliteratur. Manns vielschichtiges Werk hat eine weltweit kaum zu übertreffende positive Resonanz gefunden. Ab 1933 lebte er im Exil, zuerst in der Schweiz, dann in den USA. Erst 1952 kehrte Mann nach Europa zurück, wo er 1955 in Zürich verstarb.