Die Moderne hat aus der Suche nach dem perfekten Führungspersonal eine Wissenschaft gemacht und scheint Personalentscheidungen gut im Griff zu haben. Aber war Donald Trump der perfekte Präsident, Markus Braun (Wirecard) der beste Manager, Franz-Peter Tebartz-van Elst der optimale Bischof? Vielleicht wären das Losverfahren oder die Erbschaftsfolge manches mal nicht doch sinnvoller?
Was passiert aber, wenn man die Perspektive umdreht und das Scheitern von Verfahren der Personalauswahl in den Mittelpunkt stellt? Die historischen Fallstudien dieses Buches – von der Spätantike bis heute – machen überraschend deutlich, dass jedes noch so durchdachte Verfahren zur Rekrutierung von Spitzenpersonal Vor- und Nachteile hat und daher mit gutem Grund unterstützt wie kritisiert werden kann – auch wenn die Kritik nicht immer zu Veränderungen führt.
Mit Beiträgen u.a. von: Christoph Cornelißen, Birgit Emich, Andreas Fahrmeir, Hartmut Leppin, Werner Plumpe, Tristan Schmidt, Dawid Wierzejski u.a.
Зміст
Einleitung – Personalentscheidungen und ihr Scheitern
(Andreas Fahrmeir) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
Johannes Chrysostomos – Bischof zwischen Scheitern und Heiligung
(Hartmut Leppin) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Mundo und Smbat Bagratuni –
Meritokratie und Diversitat im romischen Heer des 6. Jahrhunderts
(Dawid Wierzejski). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Von blinden Feldherren und einem bedrangten Kaiser –
Generalsbestellungen unter Isaakios II. Angelos (1185–1195)
(Tristan Schmidt). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50
Episcopus ingratus oder das ≫Scheitern≪ eines Reformers
in der Serenissima (1418–1437)
(Daniela Rando) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72
Eine gescheiterte Wahl auf dem Baseler Konzil –
Juan de Segovia uber die Absetzung Eugens IV. (1439)
(Davide Scotto). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93
Geworden und gestaltet – Reformsemantik des
Papstwahlzeremoniells in Mittelalter und Fruher Neuzeit
(Kevin Hecken und Stefan Schoch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 116
Auf der Suche nach dem Richtigen – Wahrsagerei als Faktor
in der Personalpolitik unter Kurfurst August von Sachsen (1526–1586)
(Ulrike Ludwig) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128
Kritik an der kurialen Personalpolitik im 18. Jahrhundert –
Der Predigerorden an den Schaltstellen romischer Macht oder
wie ein Jesuit sich selbst zensieren musste
(Andreea Badea). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142
Der unbequeme Philosoph – Hippolyte Taine (1828–1893)
und der Concours d’Agregation von 1851
(Annika Klein). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 160
Das Alter des Surendranath Banerjea – Von der Schwierigkeit
der (Un-)Gleichheit
(Andreas Fahrmeir) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
Wer zahlt, schafft an? – Akademische Personalentscheidungen
und wirtschaftliche Interessen
(Werner Plumpe). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189
Ungeeignet – Personlichkeitsprofile nicht beforderter Fuhrungskrafte
im Spiegel von Eignungsuntersuchungen (ca. 1965–1990)
(Jorg Lesczenski). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216
Gerard Depardieu und der Prafekt (Muriel Favre). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 230
Eignungserwartung und Scheitern
(Christoph Cornelisen, Birgit Emich, Hartmut Leppin, Jorg Lesczenski,
Daniela
Rando, Davide Scotto und Camilla Tenaglia). . . . . . . . . . . . . . . . . 242
Meritokratie und Diversitat
(Andreea Badea, Muriel Favre und Annika Klein). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 257
Struktur und Ereignis
(Andreas Fahrmeir, Kevin Hecken, Werner Plumpe,
Stefan Schoch und Tristan Schmidt). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 265
Danksagung und Autor:innen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 270
Про автора
Christoph Cornelißen lehrt als ordentlicher Professor für Neueste Geschichte an der Universität Frankfurt, wo er von 2017 bis 2019 als Dekan tätig war. Von 2011 bis 2017 war er Mitglied im Senat und Hauptausschuss der DFG. Momentan ist er Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Heidelberger Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte, der Historischen Kommission für Nassau und der Frankfurter Historischen Kommission. Seit 2021 ist er Mitglied im Beirat des Deutschen Historischen Instituts in Rom.