Die Protestwelle nach der umstrittenen Präsidentschaftswahl im Iran vom Juni 2009 lenkte die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf die lebendige Internetkultur der Islamischen Republik. Das Internet, heißt es, befördert den gesellschaftlichen Wandel in Ländern wie dem Iran, doch inwiefern unterscheidet sich das Netz von den Printmedien? Stellt es tatsächlich eine neue öffentliche Sphäre dar? Welchen Einfluss haben soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter oder You Tube auf die Organisation von Demonstrationen? Bringt die iranische Blogosphäre eine Kultur des Dissidententums hervor, die das islamistische Regime am Ende zu Fall bringen wird? Diese wegweisende Studie bietet Einblicke in die Internetkultur im heutigen Iran und untersucht die Auswirkungen der neuen Kommunikationsformen auf Gesellschaft und Politik. Die Autoren warnen davor, ‘Blogger’ mit ‘Dissident’ gleichzusetzen, denn auch das Regime hat längst mit der ‘Kolonisierung Blogistans’ begonnen. Das Internet, so eine ihrer Thesen, bringt Veränderungen mit sich, die weder die Regierung noch die Demokratiebewegungen vorhersehen konnten und können. ‘Blogistan’ ist nicht nur eine Fallstudie zur Internetaneigung in der islamischen Welt, sondern das Buch macht auch deutlich, welche Auswirkungen die Neuen Medien auf gesellschaftliche Strukturen und Prozesse haben.
Зміст
Inhalt
Vorwort (Jan-Hinrik Schmidt)
Einleitung
1 Das Internet im Iran: Entwicklung und Reglementierung
2 Die politische Dimension des Bloggens
3 Das Netz der Kontrolle und der Zensur: Staat und Blogosphäre im Iran
4 Gender, Sexualität und Bloggen
5 Wie wird man zum Intellektuellen? Blogistan und der öffentliche politische Raum in der Islamischen Republik
6 Blogs in englischer Sprache und aus der Diaspora: Der Innen- und der Außenansicht eine Stimme geben
7 Journalismus, Blogs und Bürgerjournalismus
8 Der Sommer 2009
Bibliographie
Про автора
Annabelle Sreberny, Professorin für Globale Medien und Kommunikation sowie Leiterin des Zentrums für Medien- und Filmwissenschaft an der ‘School of Oriental and African Studies’ der University of London. Gholam Khiabany, Dozent für Internationale Kommunikation an der Fakultät für angewandte Sozialwissenschaften der London Metropolitan University.