Die Cappella Strozzi di Mantova in der Dominikanerordenskirche Santa Maria Novella in Florenz zählt zu den bekanntesten Monumenten des mittleren 14. Jahrhunderts. Diese Bedeutung verdankt sie nicht zuletzt der Tatsache, dass das Ausstattungsensemble nahezu unverfälscht erhalten blieb. Dennoch wurde die Gelegenheit, die Dekoration, bestehend aus dem Altarbild, den Fresken und der Glasmalerei, im Hinblick auf eine Gesamtkonzeption zu beleuchten, von der Forschung bislang kaum wahrgenommen.Bettina Heinemanns detaillierte Untersuchung des zugleich homogenen und mehrschichtigen Bildprogramms zeigt, dass die Bilder in der Kapelle stets eine allgemein verständliche Lesart, die auch den Laien vertraut war, ermöglichen, darüber hinaus aber eine komplexe theologische und politische Botschaft beinhalten, die sich an ein hochgebildetes Publikum wandte, das die Anspielungen auf bildliche und literarische Vorbilder verstand, aber auch ikonographische Neuschöpfungen zu deuten wusste.Bettina Heinemann macht deutlich, dass den verschiedenen Bildern – ob tradierte Formeln oder Neuschöpfungen – gemeinsam ist, dass sie zum einen hervorragend geeignet sind, die dominikanische Sicht auf die Ordnungsstrukturen innerhalb des Kirchengebäudes zur Anschauung zu bringen, zum anderen auch den eschatologischen Grundgehalt tragen, dass nur die hier propagierte Kirche dem Gläubigen den Weg ins Paradies zu weisen vermag.Das Buch wendet sich an Kunsthistoriker und (kunst-)historisch Interessierte, aber auch an Historiker.
Про автора
Bettina Heinemann, Jahrgang 1974, studierte Kunstgeschichte, Germanistik und klassische Archäologie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Ihre Interessenschwerpunkte liegen auf der Kunst der mittel- und oberitalienischen Stadtstaaten. In diesem Bereich hat sie auch ihre Dissertation verfasst. Derzeit lebt sie in Kösching bei Ingolstadt.