Soziometrie ist einerseits eine quantitative, andererseits eine qualitative Herangehensweise, soziale Beziehungen zu analysieren und zu verstehen. Mithilfe von Soziometrie kann das Wahlverhalten von Menschen anhand bestimmter Kriterien untersucht und mit eigenen Mitteln dargestellt werden. Sie dient gleichzeitig als Intervention zur Verbesserung von Gruppenkohäsion und –performanz.
Die Durchführung soziometrischer Prozesse fördert und verbessert die interaktiven Prozesse in allen Arten und Größen von Gruppen. Sie beschäftigen sich mit offenen und verdeckten Strukturen in Gruppen und Beziehungen, und helfen dabei diese Hindernisse durch entsprechende Interventionen abzubauen.
Soziometrie macht auch deutlich, welche Konsequenzen persönliche Wahlen, das „Nichtgewählt-Werden“ und „Abwahlen” auf Menschen haben, und fördert damit auch indirekt die Fremdwahrnehmung und Empathie. Gruppen- und Teammitglieder, Mitarbeiter Innen einer Abteilung, selbst Kinder einer Schulklasse, können mithilfe handlungsorientierter Kurzinterventionen ihre zwischenmenschliche Wahrnehmung schulen. Außerdem trägt Soziometrie dazu bei, persönliche Muster zu verstehen, die Einzelne in Gruppen zeigen (Konfliktlösungsverhalten, Rollenrepertoire, Fragen von Beteiligung, Desintegration und Isolation).
Das Buch stellt eine Einführung in das weite Feld der Soziometrie dar und beinhaltet eine Fülle von praktischen Übungen für die verschiedenen Anwendungsfelder Psychotherapie, Beratung, Coaching, Supervision, Schule.