Unter Rechtskultur wird die entwickelte und gepflegte Organisation menschlichen Zusammenlebens verstanden – Rechtskultur hängt von der politischen Kultur einer Gesellschaft ab und prägt diese zugleich.
In seiner Untersuchung spürt Christian Starck den Wurzeln der Errungenschaften unserer Rechtskultur nach. Als deren Grundlagen werden die Menschenrechte und die Gewaltenteilung ausgemacht, die beide der Mäßigung der Staatsgewalt dienen und Räume individueller Freiheit sichern. Während diese Grundlagen gemeinhin neuzeitlich verortet und mit der französischen Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte bestimmt werden, zeigt Starck in historischer Perspektive deren Fundamente in der Antike und im biblisch-christlichen Menschenbild auf, weist aber auch Unterschiede und wechselseitige Rezeptionen verschiedener Rechtskulturen nach. In diesem Kontext diskutiert der Autor historische Entgleisungen, die Rechtsperversionen des 20. Jahrhunderts und schließt mit einem Blick auf aktuelle Gefährdungen der Errungenschaften der Rechtskultur.
Про автора
Der Autor
Christian Starck, geb. 1937, seit 2005 em. Professor für Öffentliches Recht an der Universität Göttingen, war u.a. Mitglied des Fernsehrates des ZDF, Vorsitzender des Beirates ARTE Deutschland und von 1991 bis 2006 Richter des Niedersächsischen Staatsgerichtshofs. Seit 2008 ist er Präsident der Akademie der Wissenschaften in Göttingen.
Die Herausgeberin
Dagmar Coester-Waltjen, geb. 1945, Professuren an den Universitäten Konstanz, Hamburg, München; Direktorin des Lichtenberg-Kollegs sowie Inhaberin des Lehrstuhls für deutsches, europäisches und internationales Privat- und Prozessrecht an der Universität Göttingen; Gastprofessuren in Fribourg, Oxford, New York, Austin, Tel Aviv. Ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande und dem Bayerischen Verdienstorden.