Während Erich Fromm in den Fünfziger Jahren noch sehr viel zuversichtlicher war, durch eine Neuorganisation von Wirtschaft, Gesellschaft, Politik und Kultur gangbare „Wege aus einer kranken Gesellschaft“ (so der Titel eines Buches 1955) zu finden, zeigt dieser Beitrag aus dem Jahr 1964, dass Fromm sehr skeptischer geworden ist. „Dem modernen Industrialismus ist es gelungen, einen (…) automatenhaften, entfremdeten Menschen hervorzubringen.“ Dieser verliert immer mehr den Zugang zu seinen eigenen menschlichen Ressourcen.
Fromm hingegen geht es um einen ‚humanistische‘ Industriegesellschaft. Diese zielt nie auf einen maximalen Profit für wenige und noch weniger auf den maximalen Konsum für viele. In ihr darf die wirtschaftliche Produktion nie zum Selbstzweck werden, sondern muss immer ein Mittel für ein ‚menschlich‘ reicheres Leben bleiben.
Про автора
Rainer Funk (geb. 1943) promovierte über die Sozialpsychologie und Ethik Erich Fromms und war von 1974 an Fromms letzter Assistent. Fromm vererbte dem praktizierenden Psychoanalytiker Funk seine Bibliothek und seinen wissenschaftlichen Nachlass. Diese sind jetzt im Erich Fromm Institut Tübingen untergebracht, siehe www.erich-fromm.de.
Darüber hinaus bestimmte er Funk testamentarisch zu seinem Rechteverwalter. 1980/1981 gab Funk eine zehnbändige, 1999 eine zwölfbändige „Erich Fromm Gesamtausgabe“ heraus. Die Texte dieser Gesamtausgabe liegen auch der von Funk mit editorischen Hinweisen versehenen „Edition Erich Fromm“ als E-Book zugrunde.