Dritte, korrigierte Auflage (jan 2022) mit dem Essay »Erinnerungen aus der Kindheit«. e Pub im fluiden Design, also barrierefreie Typografie (individuell einstellbar).
Mitten im harten Winter 1939/40 beginnt der Camberger Lehrer Friedrich Heil – ein leidenschaftlicher Gärtner – sein Wettertagebuch. Es soll eine bunte Mischung aus Statistik und Bauernregeln werden. Schon nach zwei Wochen ergänzt er die Wetterdaten mit Notizen über das Geschehen in der Stadt, mit Gedanken zur Politik und seinen Sorgen über die Zukunft. Diese Beobachtungen nehmen im Lauf der Zeit immer mehr Raum ein.
»Ich wollte lediglich das Wetter und belanglose Dinge festhalten, denn über das große Weltgeschehen wird ja überall geschrieben. Doch nun beherrscht der Krieg unser ganzes Leben und Denken, sodass er uns dauerhaft verfolgt. Es gibt kein Gespräch, das nicht auch die Kriegsfrage berührt.« schreibt Friedrich Heil im Dezember 1941. Aus dem Wettertagebuch ist ein Kriegstagebuch geworden.
In seiner Freizeit widmete sich »Lehrer Heil« (1877-1954) der Heimatgeschichte. Er war ein Meister des historischen Erzählens. Sein Schaffen umfasst Aufsätze, Kurzgeschichten, Briefe und Liedtexte. Die produktivste Zeit seines Lebens verbrachte er in Camberg. Aus seinem Nachlass erschien erstmals 1994 »Nur ein Lebenszeichen«, der Briefwechsel zwischen ihm und seinem Sohn Helmut Heil, der ab 1939 an der Ostfront stationiert war.
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Der renommierte Heimatforscher Friedrich Heil (1877-1954) war ein Meister des historischen. Sein Schaffen umfasst Briefe, Anekdoten, Kurzgeschichten und Liedtexte. Die produktivste Zeit seines Lebens verbrachte er in Camberg, wo er von 1910 – 1942 als Lehrer tätig war.