»Wie verändert die Verschränkung von On- und Offline-Kommunikation das soziale Miteinander und das Empfinden? Es geht in diesem Buch nicht um ein Mehr oder Weniger oder um Gewinne und Verluste. Vielmehr interessiert uns, wie der digitale Umbau der Gesellschaft das körperlich-sinnliche Fundament des sozialen Miteinanders, die Körper- und Berührungsverhältnisse, umgestaltet.«
Ob beim Kochen nach You Tube-Tutorials, beim Posten geselliger Runden in den sozialen Netzwerken, ob im Homeoffice oder beim Online-Dating – digitale Kommunikationsräume greifen überall in unseren Alltag ein. Online- und Offline-Welten sind längst miteinander verschränkt.
Doch wie lassen wir uns berühren, wenn wir uns nicht anfassen können? Menschen teilen auch in den digitalen Settings Gefühle und Begehren, versuchen, Vertrauen und soziale Zugehörigkeit herzustellen. Sie passen das, was sie spüren, fühlen und empfinden, an die Bedingungen der technisch erzeugten Kommunikation an. In sechs Bereichen des Alltags – Essen, Sex, Arbeit, Sport, Pflege und Kultur – zeigen Gabriele Klein und Katharina Liebsch auf, wie sich dadurch unser soziales Miteinander verändert.
E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.
Зміст
1 Einleitung: Wie ferne Körper sich berühren
Digitalisierte Alltagskulturen
Digitalisierung und Digitalität
Figurationen von Berührung
Zur Architektur des Buches
Der selbstreflexive Blick
2 Digitale Alltagswelten
Es sich schmecken lassen: hybrid essen
Zusammen essen. Digitale Geselligkeiten und hybride Essgemeinschaften
Genießen. Das Auge isst mit
Schmecken und Geschmack
Auf der Suche nach Erregung und Befriedigung: Online-Sex
Online-Sex: Markt der Möglichkeiten
Digitale Berührungen
Sexuelle Fantasie und sexuelle Begegnung
Zu Hause arbeiten: Homeoffice und Videomeeting
Homeoffice
Videomeetings
Affektiv arbeiten
In Bewegung bleiben: digital Sport treiben und tanzen
Körperliche Aktivität technisch unterstützt erleben: Selbstvermessung
Digitales Körpertraining im Wohnzimmer
Sportbilder posten – sich sehen lassen
Dis-Tanzen: Das (Mit-)Empfinden imaginieren
Sich bewegen in virtuellen Umgebungen
Alt und pflegebedürftig werden: Digital Care
Pflege zwischen funktionalen Berührungen und Care-Technologien
In Kontakt bleiben: Tele-Care, Sturzsensoren, Notfallknöpfe
Körperkontakte – Digitale Körperüberwachung spüren und empfinden
Räumliche Ferne, technische Allgegenwärtigkeit
Dabeisein ist alles …: Pop und Theater virtuell
Live is Life is Live … Pop leben
Sein oder Nichtsein. Präsenzerfahrungen im Theater
Dabeisein – Zuschauen bei digitalen Live-Events
3 Präsenz, Community, Einfühlung. Herausforderungen eines hybriden Alltags
Die Verflechtung von On- und Offline-Kommunikation
Bilder, Zeichen, Symbole
Raum, Zeit, Atmosphäre
Körperliche Absenz und sinnliche Präsenz
Der User und seine Community
Resonanz, Widerstand, Widerfahrnis
Illusion, Fiktion, Virtualität
Eigenwelt und digitale Community
Menschliche Sinne und digitaltechnische Sensorik
Digitale Geräte spüren – die Bedeutung des Tastsinns
Digitalität empfinden – Affizierung
Anmerkungen
Literaturhinweise
Dank
Про автора
Gabriele Klein, geb. 1957, ist Professorin für Soziologie mit den Schwerpunkten Körper, Bewegung und Tanz an der Universität Hamburg und hat den »Hans van Manen Chair« an der Universität Amsterdam inne.
Katharina Liebsch, geb. 1962, ist Professorin für Soziologie mit dem Schwerpunkt Mikrosoziologie an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr Hamburg.