Der Band bietet einen historischen Überblick über die Entwicklungsbedingungen und Spielarten der Demokratie: von der direkten Demokratie im klassischen Athen bis hinein in unsere Gegenwart. In den Fokus geraten auch demokratische Formationen, die in vielen Überblickswerken nur am Rande vorkommen: etwa die Römische Republik, frühneuzeitliche Stadtrepubliken oder Dorfgemeinschaften. Zudem schaffen Querschnittsanalysen zu Themen wie Demokratietheorie oder Demokratiekritik wichtige Verbindungen. Jedes Kapitel ist zugeschnitten auf eine Seminarsitzung und bietet zahlreiche Onlinematerialien, mit denen sich die Themen vertiefen und auch eigene Lehreinheiten gestalten lassen.
utb+: Begleitend zum Buch erhalten Studierende Materialien, die dabei helfen prüfungsrelevante Lernziele und Kompetenzen zu erarbeiten. Dozent:innen können die Materialien in der eigenen Lehre einsetzen.
Зміст
Hinweis zum Buch 5
Zum Geleit 13
Kleines ABC der Demokratiegeschichte 15
Einleitung: Demokratie und ihre Geschichte(n) 19
1. Einleitung: Gestalten der Demokratie 21
2. Mehrere Genealogien: Demokratiegeschichte als Demokratiengeschichte 22
3. Was alles zur Geschichte der Demokratie gehört: Akteure und Institutionen der Volksherrschaft 26
4. Quellen der Demokratie: Zur Dimensionierung 30
5. Was macht die Volksherrschaft aus? Elemente der Demokratie 31
Zusammenfassung 34
Literatur 35
1. Theorien der Demokratie 39
1.1 Einleitung: Demokratie als Regierungsform – Eine antike Tradition 42
1.2 Wer ist das Volk? 45
1.3 Was sind die Interessen des Volkes? 50
1.4 Wie herrscht das Volk 54
1.5 Wer leitet das Volk an? 59
Zusammenfassung 65
Literatur 66
2. Kritiker der Demokratie 69
2.1 Einleitung: Von den Gefahren der Volksherrschaft 72
2.2 Wie ist das Volk? 74
2.3 Wer kennt die Interessen des Volkes? 80
2.4 Wer regiert/beherrscht das Volk 85
2.5 Wer zähmt das Volk? 88
Zusammenfassung 93
Literatur 94
3. Die athenische Demokratie 97
3.1 Einleitung: Die etwas andere Form der Demokratie 100
3.2 Die athenische Demokratie: Prinzipien, Genese und Strukturen 104
3.3 Wer herrscht wirklich? 111
3.4 Demokratie nach innen – Tyrannis nach außen? Die Mytilenedebatte 114
3.5 Sicherung der Demokratie oder Willkür des Volkes? Der Ostrakismos 116
Zusammenfassung 119
Literatur 120
4. Die Römische Republik 123
4.1 Einleitung: Ein Stadtstaat wird Weltmacht 126
4.2 Die Römische Republik: Prinzipien, Genese und Strukturen 130
4.3 Senatus populusque Romanus 137
4.4 Curia und comitium: Die Rolle des populus in der Mittleren und Späten Republik 138
4.5 Wahlkampf und Wahlen 142
Zusammenfassung 144
Literatur 146
5. Stadtrepubliken: Oberitalien am Ende des Mittelalters 149
5.1 Einleitung: Zum Ort der Stadtrepubliken in der demokratischen Tradition 151
5.2 Guelfen und Ghibellinen: Vom innerstädtischen Kampf zum Kampf um das Innere der Städte 152
5.3 Dogen und Demokratie: Venedig und Genua als Exempel 153
5.4 Florenz und die Folgen: Das Ende einer Republik 155
5.5 Der „Bürgerhumanismus“: Zum Vermächtnis des Stadtrepublikanismus 157
Zusammenfassung 159
Literatur 160
6. Demokratie in der Dorfgemeinschaft 163
6.1 Einleitung: Das Dort als Ort der Teilhabe 166
6.2 Die Macht der Allmende: Das Dorf als politische Einheit 167
6.3 Der „Deutsche Bauernkrieg“: Auftritt des „Gemeinen Mannes 169
6.4 Die lokale Gemeinschaft als politisches Projekt: Siedler-Utopien 172
6.5 Das demokratische Dorfidyll: Zur Nachwirkung 174
Zusammenfassung 175
Literatur 176
7. Reichsstädte als Republiken 179
7.1 Einleitung: Kommunalrepubliken – Zur Eigenart der Reichsstädte 182
7.2 Stadtrepubliken und ihre Freiheit: Selbstbestimmung als Prinzip 183
7.3 Der Impuls der Reformation: Neuverhandlung der Macht in der Stadt 186
7.4 Der Beginn der modernen Demokratie in der Stadt: Bürgerliche Kommunalpolitik 188
7.5 Demokratie im sozioökonomischen Alltag: Das Zunftleben 189
Zusammenfassung 190
Literatur 191
8. Das spanische Weltreich als Geburtshelfer der neuzeitlichen Demokratie 193
8.1 Einleitung: Spanien und die Niederlande – Provokationen des Naturrechts 195
8.2 Die Spätscholastik: Wendung zum neuzeitlichen Naturrecht 197
8.3 Neue Welt: Die Entdeckung der Menschenrechte in der Expansion 198
8.4 Die Vereinigten Niederlande: Eine weitere Provokation des Imperiums 200
8.5 Die „Schwarze Legende“: Spanien und der Republikanismus im Alten Reich 203
Zusammenfassung 205
Literatur 206
9. Die Entstehung der Westminster-Demokratie 209
9.1 Einleitung: Vom Absolutismus zur Parlamentsregierung – „Volksherrschaft“ infolge der Glorreichen Revolution 212
9.2 Der Monarchie entgegentreten: Bürgerkrieg und Commonwealth 213
9.3 Die Glorreiche Revolution: Volkssouveränität als Parlamentsherrschaft 215
9.4 Regierung aus dem Parlament: Vom Gegensatz „Court–Country“ zum Zweiparteiensystem 217
9.5 Institutionen der Westminster-Demokratie: Reformismus und Öffentlichkeit 221
Zusammenfassung 222
Literatur 223
10. Demokratie im Zeitalter der Revolution 225
10.1 Einleitung: Das Volk an der Regierung – Demokratie als Utopie und Horror 229
10.2 Revolution und Reform: Zwei Wege zur Gewaltenteilung 230
10.3 Die Vereinigten Staaten von Amerika: „Novus Ordo Seclorum“ 233
10.4 Die Französische Revolution: Radikalisierung und Demokratieexport 236
10.5 Kritiker der Revolution: Eine Monarchie für das Volk 240
Zusammenfassung 242
Literatur 243
11. Demokratie und Populismus: Die Jacksonian Democracy in den USA 245
11.1 Einleitung: Oligarchie oder Demokratie? Andrew Jackson und die jungen USA 248
11.2 Massenpolitik: Die Transformation des politischen Systems 250
11.3 Ein neues Parteiensystem: Interessenkalkül und Machtbasis 253
11.4 Zwischen Patronage und Demokratisierung: Das Spoils System 254
11.5 Ein neues Demokratieverständnis: Das Prinzip der Mehrheit, ernst genommen 256
Zusammenfassung 258
Literatur 259
12. Demokratie im bürgerlichen Zeitalter: Der Konstitutionalismus 263
12.1 Einleitung: Das Streben nach Verfassungen – Schutz vor Tyrannei auch einer Mehrheit 267
12.2 Der konstitutionelle Imperativ: Verfassung als Prinzip 268
12.3 Demokratie und Nation: Zwei Ideale, Hand in Hand 272
12.4 Die Grenzen der Demokratie: Regierung des Volkes durch seinen „vernünftigen“ Teil 276
12.5 Helden und Schurken der Volksherrschaft: „Große Männer“ und Massen 281
Zusammenfassung 284
Literatur 285
13. „The world must be made safe for democracy“:
Demokratie im Zeitalter des Ersten Weltkriegs 287
13.1 Einleitung: Katalysator der Demokratisierung – Wirkungen des Weltkriegs 289
13.2 Der Wandel der Volksherrschaft: Emanzipationsbestrebungen um die Jahrhundertwende 292
13.3 Der Weltkrieg: Katalysator der Demokratie 294
13.4 Jahre der Euphorie: Reform und Revolution am Ende des Krieges 297
13.5 Jahre der Frustration: Systemdreikampf um die Volksherrschaft 299
Zusammenfassung 303
Literatur 304
14. Niedergang und Aufstieg der parlamentarischen Demokratie: 1930–„1968“ 307
14.1 Einleitung: Neubestimmungen in Theorie und Praxis – Demokratien im Wandel 310
14.2 Demokratie auf dem Rückzug: Die 1930er Jahre 311
14.3 Vom Zweiten Weltkrieg zum Systemkonflikt: Demokratie im Kalten Krieg 312
14.4 Lernen aus dem Scheitern: Das Streben nach Stabilität 317
14.5 „The Times They Are a-Changin’“: Unterwegs nach „1968“ 321
Zusammenfassung 325
Literatur 326
15. Die verunsicherte Demokratie: Von „1968“ bis in die Gegenwart 329
15.1 Einleitung: Demokratie im Zeichen des welthistorischen Triumphs? Neue Blicke auf die Repräsentation des Volkes 332
15.2 Demokratie als Gesellschaftsreform: Aufbrüche nach „1968“ 333
15.3 Sorgen um die Erstarrung der Demokratie: Bürgerbeteiligung gegen Parteienherrschaft 337
15.4 Hybris & Nemesis: Der Scheinsieg am „Ende der Geschichte“ 342
15.5 Die Ankunft der Demokratie in der Postmoderne: Zurück zu den Ursprüngen? 346
Zusammenfassung 348
Literatur 349
16. Demokratiegeschichte als Geschichte der Emanzipation(en)? 353
16.1 Einleitung: Eine nie einzuholende Forderung – Aspekte der Emanzipation 357
16.2 Wahlen, Wahlverfahren und Wahlrecht: Abstufungen der Partizipation 359
16.3 Wer ist das Volk? Kriterien politischer Partizipation 363
16.4 Wechselvolle Wege zum Frauenwahlrecht 369
16.5 Am Ziel?! Emanzipation als Prinzip 373
Zusammenfassung 376
Literatur 378
17. Inszenierungen von Demokratie 379
17.1 Einleitung: Auf der Suche nach Symbolen – Repräsentationen der Demokratie 382
17.2 Demokratie und ihr Mangel an Symbolen 383
17.3 Umstrittene Praktiken: Erinnerungsorte, Gedenktage
und mehr 386
17.4 Demokratie bauen: Parlamente und andere Gebäude 391
17.5 Kunst der Demokratie – Kunst in der Demokratie 395
Zusammenfassung 398
Literatur 399
Nachwort: Die brüchige Geschichte der Demokratie 403
Abbildungsnachweise 407
Auswahlbibliographie 411
Personenregister 419
Про автора
Dr. Thorsten Beigel ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter für Alte Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal.