In seiner 1861 zunächst in Frazer's Magazine publizierten und zu seinen Lebzeiten in weiteren vier Auflagen vorgelegten Schrift »Utilitarianism« verteidigt John Stuart Mill das Nützlichkeitsprinzip als das grundlegende Kriterium für die Beurteilung der Moralität aller Handlungen, sei es der freien Handlungen der Individuen, sei es der Einschränkungen dieser Freiheit durch von Gesellschaft und Staat vorgegebene Regeln. Dabei geht es ihm vor allem darum, den Utilitarismus vor dem Einwand zu retten, er gebe dem hedonistischen Eigennutz Vorrang vor der ethischen Maxime einer gerechten Verteilung der Güter. So glaubt er, aus dem Prinzip des »größten Glücks der größten Zahl« ein Modell der Verteilungsgerechtigkeit ableiten zu können, das das Nützlichkeitsprinzip als das erste Prinzip der Moral erweist. Die hier in neuer deutscher Übersetzung vorgelegte Schrift gilt als das Hauptwerk der klassischen utilitaristischen Ethik.
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Mill, John Stuart (1806–1873), englischer Philosoph und Ökonom, war einer der bedeutendsten liberalen Denker des 19. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt seines (zum Teil gemeinsam mit seiner Weggefährtin Harriet Taylor Mill) verfassten Werks stehen umfassende Überlegungen zum Freiheitsbegriff (On liberty, 1895), zur utilitaristischen Ethik (Utilitarianism, 1863), zur repräsentativen Demokratie und zur politischen Ökonomie.